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Bangladesch-Abkommen feiert 3. Geburtstag

Von Simone Preuss

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Am Sonntag feierte das Abkommen zur Brand- und Gebäudesicherheit in Bangladesch seinen dritten Geburtstag und damit beachtlichen Errungenschaften. Zum einen ist es gewachsen: konnte es am 15. Mai 2013 ganze 19 Marken und Einzelhändler sowie zwei Gewerkschaften zur Unterzeichnung bewegen, sind es heute mehr als 210 Unternehmen. Zudem erstreckt es sich auf rund 1.600 Bekleidungsfabriken mit rund 2 Millionen Arbeitern und Arbeiterinnen.

Von Anfang an war das Abkommen ein unabhängiges, rechtsverbindliches, einklagbares und transparentes Unterfangen zwischen Marken, Einzelhändlern und Gewerkschaften, die sich verpflichten, auf eine sichere und gesunde Bekleidungsbranche in Bangladesch hinzuarbeiten. “Unser Ziel ist es, ein Arbeitsumfeld zu ermöglichen, in dem kein Mitarbeiter Angst vor Bränden, Gebäudeeinstürzen oder anderen Unfällen haben muss, die mit angemessenen Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen verhindert werden könnten”, heißt die klare Zielsetzung des Abkommens. Seit seinem Start wurde es auch als äußerst wichtig erachtet, Partner vor Ort wie Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und andere hilfreiche Akteure miteinzubeziehen.

Aber es gibt weitere Errungenschaften, besonders im Bereich Transparenz: Jedes Jahr veröffentlicht das Abkommen einen Jahresbericht, in dem es seine Fortschritte darlegt - Ziele, die erreicht wurden, und solche, die es noch zu erreichen gilt. Jeden Monat wird zudem ein detailliertes Factsheet veröffentlicht, das den Status der benötigten Brandschutz-, elektrischen und gebäudetechnischen Maßnahmen auflistet. Außerdem gibt es noch vierteljährliche Berichte, Aufzeichnungen der Sitzungen des Beratungsausschusses, Pressemitteilungen und einen Newsletter, die das Tagesgeschehen dokumentieren.

Transparenz, Sicherheit und Verantwortung haben sich verbessert

Tatsächlich ist es schon eine Verbesserung in Bezug auf Transparenz und Sicherheit in der Lieferkette, eine Website zu haben, die klar und übersichtlich die Zielsetzungen, Unterzeichner, Kontaktpersonen und Fortschritte des Abkommens herausstellt, noch dazu mit leichtem Zugang zu den entsprechenden Berichten. Wenn wir an 2013 zurückdenken, dann war es vor drei Jahren noch fast undenkbar, eine Liste mit für internationale Auftraggeber herstellende Bekleidungsfabriken in Bangladesch zu bekommen. Selbst wenn auch heute noch nicht alle Marken und Einzelhändler bereit sind, diese Informationen zu teilen, so wissen sie heute zumindest, dass sie von ihren Kollegen und Kunden danach gefragt werden könnten.

Dem Abkommen zufolge wurden “seit November 2013 1.550 Fabriken ... auf ihre Brandschutz-, elektrische und bauliche Sicherheit hin untersucht und 75 weitere Fabriken wurden in die derzeitige Runde erster Inspektionen neu aufgenommen. Rund 60 Prozent der in den anfänglichen Inspektionen identifizierten Sicherheitsrisiken wurden inzwischen als erledigt gemeldet oder überprüft.”

Auch sollte man nicht die Anstrengungen vergessen, die dahinterstecken, solche Fälle anzutreiben, bei denen die Reparaturarbeiten zu langsam von statten gehen. “Das Abkommen investiert eine enorme Menge an Zeit, Personal und Ressourcen, um sicherzustellen, dass die Sanierungen abgeschlossen werden, und zwar innerhalb eines angemessenen Zeitraums”, bestätigte Brad Loewen, der Sicherheitschef des Abkommens.

Zuguterletzt sind auch “funktionierende und kompetente” Sicherheitskomitees auf Fabrikebene von äußerster Wichtigkeit, wenn es um die Überprüfung und Einhaltung von Sicherheitsvorschriften geht. 65 Fabriken haben bereits an einem ersten Sicherheits-Pilotprogramm teilgenommen, das sich als erfolgreich herausgestellt hat, so dass es jetzt auf breiterer Ebene angewandt werden kann, um schließlich alle vom Abkommen eingeschlossenen Fabriken zu betreffen.

“Das Pilotprojekt macht uns optimistisch, dass die entstandenen Sicherheitskomitees angemessen sind und [Aufgaben wie] Sicherheitsmaßnahmen, Überwachung und Training ausführen können. Die Unterrichtsmaterialien, Methoden und die Überbringung wurden gut angenommen; sie sind praktisch und relevant und können auch in großem Stil eingeführt werden”, sagte Rob Wayss, geschäftsführender Direktor des Abkommens.

Fotos: Bangladeshaccord.org
Bangladesch Abkommen