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Bangladesch will Seidenproduktion wiederbeleben

Von Simone Preuss

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Bangladesch ist zwar hauptsächlich als Produzent von Konfektionskleidung bekannt, das Land hat aber auch eine der ältesten Seidenindustrien der Welt. Besonders der Nordwesten des Landes ist für seine hochwertige Maulbeerseide - auch Bengal- oder Rajshahi-Seide genannt - die so heißt, weil die Raupen des Seidenspinners mit frischen Maulbeerblättern gefüttert werden.

Während es im Land vor ein paar Jahren jedoch noch rund 10.000 Seidenfarmer gab, ist die Anzahl heute auf nur 2.000 geschwunden. Als Hauptgrund sehen Experten Fehlentscheidungen der Regierung, laut derer der Markt in den 1990er und 2000er Jahren mit Billigseide aus China überflutet wurde.

Jetzt will das Land die Industrie mit Hilfe eines Multimillionendollar-Plans revitalisieren und Hunderttausende neuer Arbeitsplätze schaffen. „Die Seidenraupenzucht hat eine riesige Perspektive, wenn wir sie entsprechend fördern“, sagte Abdul Hakim, Chef des Ausschusses für Seidenentwicklung des Landes, laut Arab News. „Wir planen, Experten aus China heranzuziehen und unsere Farmer zu schulen. Es wird unsere Seidenproduktion steigern.“

Die hochwertige Rajshahi-Seide, aus der Saris, Oberteile und Dupattas (lange, dünne Seidenschals) gemacht werden, erzielen gute Preise auf dem Markt: rund 100 US-Dollar für einen Sari beziehungsweise bis zu 250 US-Dollar für Premium-Seidenartikel. Und das ist erst der heimische Markt; auf dem Weltmarkt erzielen Artikel aus hochwertiger, haltbarer Seide Spitzenpreise.

Die Seidenproduktion ist jedoch nicht unumstritten, werden die Seidenraupenkokons, die bis zu 500 Meter dünnes Seidengarn enthalten, doch in heißem Wasser gekocht, wobei die Seidenraupe getötet wird. Verbraucher wie auch Modemarken verlangen jedoch immer häufiger Seide, die ohne diese gewaltsame Praxis hergestellt wird. Dies ist möglich, jedoch zeitaufwendiger und damit teurer. Auf der anderen Seite sollte sich Bangladesch für den Wiedereinstieg ins Seidengeschäft diesen Weg offenhalten, um den Markt künftig großflächig abdecken zu können.

„Es gibt potentiell einen riesigen Exportmarkt für unsere Seide“, findet auch Akhi Akter, Leiterin der Sopura Seidenfabrik, einem der größten Seidenhersteller des Landes. „Wir müssen es nur richtig anstellen.“

Foto: Seidenspinnerraupen auf Maulbeerblättern / Armin Kübelbeck via Wikipedia
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