BDI-Präsident Kempf äußert Verständnis für Corona-Beschlüsse
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Die deutsche Industrie rechnet infolge des neuerlichen Teil-Lockdowns mit spürbaren Folgen für die Konjunktur. «Die Beschlüsse werden die Wirtschaftsaktivität und Verbraucherstimmung im November stark beeinträchtigen» kommentierte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Dieter Kempf, am Donnerstag in Berlin. «Auch wenn ein kompletter Lockdown richtigerweise ausgeschlossen wird, werden die Maßnahmen die vorübergehende konjunkturelle Erholung dämpfen.»
Kempf bezeichnete die gravierenden Einschnitt ins öffentliche Leben, die am Vortag von Bund und Ländern beschlossen wurden, als «sehr schmerzhaft», äußerte aber auch Verständnis für die Maßnahmen: «Der Politik liegt erkennbar daran, wirtschaftliche Aktivität weitestgehend am Laufen und die öffentlichen Einrichtungen offen zu halten. Die exponentielle Entwicklung der Infektionen muss durchbrochen werden, sonst würden in Kürze noch viel schlimmere gesundheitliche und wirtschaftliche Folgen eintreten.»
Ähnlich wie Kempf äußerte sich die Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Marija Kolak: Die Maßnahmen «treffen die deutsche Wirtschaft hart, erscheinen aber angesichts der stark gestiegenen Infektionszahlen unvermeidbar».
Der Industriepräsident wies darauf hin, dass die Maßnahmen einzelne Teile der Wirtschaft besonders hart träfen. Er nannte kleinere Gewerbetreibende, Soloselbstständige, Veranstaltungswirtschaft oder Gastronomie. «Deshalb ist die anvisierte Überprüfung in zwei Wochen so wichtig, um Maßnahmen anzupassen und möglicherweise in einigen Bereichen zu erleichtern.» Wichtig sei, betroffene Unternehmen «schnellstmöglich mit Liquidität zu versorgen». Neben Überbrückungshilfen seien vor allem sofortige steuerliche Entlastungen nötig. (dpa)
Foto: Mehdi Taamallah/NurPhoto via AFP