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„Benchmark Supply Chain 2018“: GermanFashion präsentiert Ergebnisse

Von Simone Preuss

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Business |STUDIE

Der deutsche Modeverband GermanFashion hat eine Studie in Auftrag gegeben, die sich die Richtlinien der Lieferkette der Modebranche angeschaut hat. Dazu wurde das gesamte Management der Lieferkette (SCM) der ganzen Wertschöpfungskette übergreifend betrachtet, von der Faser bis zum Konsumenten. Laut Studie belegen die Ergebnisse, dass es noch viel zu tun gibt; so wurde SCM derzeit nur in jedem fünften Unternehmen zur Chefsache erklärt.

„Die Modebranche steht mitten in bedeutenden Marktveränderungen. Unsere aktuelle Studie ‘Benchmark Supply Chain Management 2018’ zeigt mit einer ganzheitlichen Sicht auf die textile Wertschöpfungskette, welche Auswirkungen in den Bereichen Produktentwicklung, Einkauf und Produktion global auf die Unternehmen zukommen“, erläutert Thomas Lange, Hauptgeschäftsführer von GermanFashion, die Themen der Studie.

Die stufenübergreifende Sicht auf die gesamte Lieferkette und deren Handhabung wird laut GermanFashion immer wichtiger, da in der Beschaffung und anderen Bereichen künftig mehr Kollaboration für kürzere Vorlaufzeiten benötigt werden, um schneller auf Marktveränderungen reagieren zu können.

Die befragten Unternehmen ließen mit 46 und 44 Prozent zu fast gleichen Teilen in Europa (einschließlich Türkei) und Asien produzieren. Das Beschaffungsvolumen lag 2017 im Schnitt bei 26 Millionen Stück. Bei 16 Prozent der befragten Unternehmen war SCM eine eigene Stabstelle; bei 31 Prozent eine eigene Abteilung und bei 53 Prozent als einzelne Rolle oder Aufgabe in den Tätigkeitsbereich einzelner Personen integriert.

Was die Materialdisposition angeht, so zeigten sich Spielräume für Verbesserungen. So rechnen zum Beispiel mit 19 Prozent fast ein Fünftel der befragten Bekleidungsunternehmen nicht hoch und verlassen sich auf eine rein bedarfsorientierte Disposition. Bei den Unternehmen, die hochrechnen, hatte keines eine Genauigkeit von weniger als 80 Prozent. 13 Prozent erreichten eine Genauigkeit von 80 bis 84,9 Prozent; 19 Prozent von 85 bis 89,9 Prozent; die Mehrheit mit 38 Prozent eine Genauigkeit von 90 bis 94,9 Prozent und 13 Prozent zwischen 95 bis 100 Prozent.

Wie man im Schaubild sieht, wird die Kontrolle der laufenden Produktion durch eigene Techniker, die ständig vor Ort sind, von der Hälfte der Befragten bevorzugt. Eigene Techniker haben bei Bedarf 23 Prozent der Unternehmen vor Ort und 21 Prozent verlassen sich auf Dienstleister. Nur 6 Prozent kommen ohne technische Überwachung aus.

Die Unternehmen wurden auch danach gefragt, welche organisatorischen Maßnahmen sie ergriffen haben, um ihre Lieferketten transparent zu machen, wobei Mehrfachnennungen möglich waren. Während 8 Prozent ihre Zulieferer über eine eigene Lieferantenplattform anbinden, haben 25 Prozent eine SCM-Software implementiert beziehungsweise verlassen sich 17 Prozent auf Systeme zur Rückverfolgbarkeit bei Siegellieferanten. Die Hälfte aktualisierte Liefertermine zudem zeitnah in der eigenen ERP-Software. Ein Viertel der Befragten machten keine Angaben in dieser Sache und nur 8 Prozent gaben an, noch keine eigenen organisatorischen Maßnahmen zur Erhöhung der Transparenz unternommen zu haben.

Betrachtung der gesamten Lieferkette wird immer wichtiger

„Die gute Nachricht ist, dass sich die Branche gerade neu erfindet und viele der dafür notwendigen Instrumente verfügbar sind. Verbesserte Planungsprozesse sind dabei genauso wichtig wie die Wahl der richtigen Aufbauorganisation und IT-Systeme sowie der Einsatz von Standards“, resümiert die Studie, die Unternehmen dabei helfen will, die richtigen Weichen zu stellen. Die gesamte Studie ist über die Website des deutschen Modeverbandes, germanfashion.net, verfügbar.

GermanFashion beauftragte die Branchenberatung GCS Consulting GmbH zum zweiten Mal (nach 2015) mit der Durchführung der SCM- und Beschaffungsumfrage. Die Daten wurden in einem Zeitraum von 11 Wochen im Juli bis Oktober 2018 anonym über eine Onlineumfrage erhoben, an der 34 Mitgliedsunternehmen teilnahmen.

Abbildungen: Benchmark Supply Chain 2018-Studie von GermanFashion
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