Bestseller Group: Gewinnsprung trotz enttäuschender Umsatzentwicklung
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Der dänische Bekleidungskonzern Bestseller Group präsentierte für das Geschäftsjahr 2016/17 eine Bilanz mit Licht und Schatten: Der Umsatz wuchs nicht so stark, wie erhofft worden war. Das Ergebnis wurde aber deutlich verbessert.
Nach Angaben des Unternehmens, zu dem Marken wie Vero Moda, Jack & Jones und Only gehören, belief sich der Umsatz im abgelaufenen Jahr auf umgerechnet 3,15 Milliarden Euro. Damit übertraf er das Vorjahresniveau lediglich um drei Prozent und verfehlte so die eigenen Erwartungen. Konzernchef Anders Holch Povlsen sah angesichts der nur geringen Steigerung „Raum für Verbesserungen“, fand aber auch strategische Gründe für die Entwicklung: „Zu einem großen Teil resultierte die bescheidene Wachstumsrate daraus, dass wir uns auf die Schließung verlustbringender Filialen konzentriert haben“, erklärte er.
Zufrieden konnten die Dänen demgegenüber mit deim Ergebnis sein: Der Gewinn vor Steuern wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent auf umgerechnet 337 Millionen Euro. Damit lag das Resultat im Rahmen der Erwartungen und spiegelte die Fortschritte wider, die der Konzern zuletzt gemacht hatte: „Wir sehen positive Trends in allen Geschäftsbereichen, vor allem in unserem größten Markt Deutschland und im E-Commerce“, erklärte Holch Povlsen.
Der strategische Fokus liegt auf Verbesserungen im Einzelhandel und Online-Geschäft
Nachdem die Profitabilität mit gezielten Maßnahmen verbessert wurde, steht für den Konzernchef nun die Steigerung des Umsatzes im Vordergrund. „Unser Ziel ist es, die Erlöse in den kommenden fünf Jahren kräftig anzukurbeln – das ist unerlässlich“, erklärte er.
Wesentliche Aspekte sind dabei die Stärkung des eigenen Einzelhandels und des Online-Geschäfts. „Wir müssen unseren Turnaround im Retail fortsetzen“, forderte Holch Povlsen. Der Konzern müsse sich von einem Unternehmen, das „vor allem im Großhandel aktiv ist und auch Einzelhandel betreibt“, zu einem „Einzelhändler mit erfolgreichem Wholesale-Geschäft“ wandeln. Dazu sei es nötig, eine „einfache, solide und effiziente“ Retail-Struktur zu schaffen.
Große Hoffnungen setzt Holch Povlsen auch in das Online-Geschäft: Es sei inzwischen ein „natürlicher Bestandteil des Unternehmens“ und einer der wichtigsten Wachstumsmotoren geworden. Nun sind „die Digitalisierung des Großhandelsgeschäfts und die Verknüpfung verschiedener Plattformen“ für ihn „Schlüsselfaktoren“, um künftig erfolgreich zu agieren. „Damit werden wir unsere Marktposition stärken und eine Basis schaffen, um auf neuen Wegen mit unseren Kunden zu kommunizieren“, erläuterte Holch Povlsen.
Bestseller Group, Geschäftsjahr 2016/17