Biomaterial-Start-up Gozen erhält 3,3 Millionen US-Dollar Startkapital
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Nachdem das neue Biomaterial Lunaform Anfang Oktober während der Pariser Fashion Week bei der Balenciaga-Show erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, konnte sich das US-amerikanische Start-up Gozen nun eine Finanzspritze in Höhe von 3,3 Millionen US-Dollar sichern. Die Finanzierung stamme von zukunftsorientierten Investoren wie Happiness Capital (Lead Investor), Accelr8, Astor Management und SOSV, teilte das Unternehmen mit.
Mit der jüngsten Investition will das Start-up seine Pläne vorantreiben, eine neue Anlage in der Türkei zu eröffnen, die eine jährliche Produktionskapazität von über 90.000 Quadratmetern erreichen soll. „Bei Gozen stellen wir fortschrittliche Biomaterialien her, die das Potenzial haben, zirkuläres Design zu ermöglichen. Mit dieser Investition haben wir gezeigt, dass wir einen Weg haben, dieses Potenzial in großem Maßstab auszuschöpfen", sagt Ece Gozen, Gründerin und CEO von Gozen.
Das neue Material ist vor allem für Anwendungen in der Mode-, Automobil- und Möbelindustrie interessant. Lunaform ist ein lederähnliches Material, vegan, gentechnik- und kunststofffrei und vermeidet den Einsatz aggressiver synthetischer Chemikalien. Es basiert auf pflanzlichen Rohstoffen und wird durch Mikroorganismen in einem Fermentationsprozess hergestellt. Das Material besteht nicht aus den Mikroorganismen, sondern ist das Produkt ihrer Tätigkeit. Im Gegensatz zu pflanzlichen Verbundledern, die in Schichten aufgebaut sind, besteht Lunaform aus einem einzigen, vollständig geformten 3D-Material mit hoher Zugfestigkeit und natürlicher Flexibilität. Mit einer Dicke ab nur 0,2 Millimetern ist es stärker und feiner als herkömmliches Tierleder und zeichnet sich durch einen natürlichen Fall und eine Weichheit aus. Dicke und Struktur sind zudem veränderbar.
Die Bildung von Lunaform erfordert eine nährstoffreiche Umgebung, in der Mikroorganismen komplizierte, ultrakristalline Muster erzeugen. Nach der Zugabe von Naturstoffen beginnt sich ein dreidimensionales Material zu bilden. Dieser Materialherstellungsprozess dauert zehn Tage und umgeht die Notwendigkeit einer Gerbung oder Haltbarmachung.