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Bis hin zur IPO: Die Ambitionen der nachhaltigen Marke Save the Duck

Von Weixin Zha

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Laden von Save the Duck in Hongkong. Bild: Save the Duck

Save the Duck hat große Pläne. Die italienische Outerwear-Marke ist für ihre Jacken mit Daunenalternativen bekannt und will expandieren, nachdem sie dieses Jahr neue Investoren gewonnen hat.

„In den nächsten zwei bis drei Jahren werden Sie sehen, wie das Unternehmen investiert", sagte Geschäftsführer Nicolas Bargi in einem Interview auf der Herrenbekleidungsmesse Pitti Uomo in Florenz. „Wir werden viele Läden eröffnen, wir werden im digitalen Bereich und im Online-Direktgeschäft wachsen."

Save the Duck erwirtschaftet 85 Prozent seines Umsatzes über Großhandelskanäle und 15 Prozent über den Direktverkauf an Verbraucher:innen – 8 Prozent davon über den E-Commerce. Mit ihrem angestrebten Wachstum könnte ein höherer Prozentsatz des Umsatzes, bis hin zu 30 Prozent, in Zukunft aus dem Direktverkauf an Verbraucher:innen kommen, sagte Bargi im Juni.

Neue Eigentümer, neue Läden

Derzeit betreibt die Marke fünf Läden – zwei in Mailand sowie jeweils einen in Venedig, St. Moritz und Hongkong. In Kürze wird ein zweites Geschäft in Hongkong eröffnet, und zwei weitere in Bologna und New York.

Save the Duck hat auch schon zwei weitere Städte ins Visier genommen: Paris und Rom. Die Läden könnten in den nächsten Monaten bestätigt werden, sagte Bargi. Die Standorte in den Metropolen sollen die Marke bekannter machen. „Mittel- und langfristig wird das das Wachstum und die Markenidentität und -bekanntheit auf der ganzen Welt beschleunigen", fügte er hinzu.

Der CEO behielt einen 20-prozentigen Anteil am Unternehmen, während die restlichen 80 Prozent im April den Besitzenden wechselten. Das italienische Private-Equity-Unternehmen Progressio SGR, das 2018 als Minderheitseigentümer investiert hatte, verkaufte seinen Anteil. Dafür erwarben der österreichische Milliardär Reinold Geiger und André Hoffmann, der Präsident und der Geschäftsführer des Kosmetikkonzerns L'Occitane, 80 Prozent der Anteile.

Nicolas Bargi, Geschäftsführer von Save the Duck. Bild: Save the Duck

„Ich bin sehr glücklich über den Wechsel, denn die Marke muss jetzt eine globale Marke werden", sagte Bargi, der die Marke Save the Duck 2012 gegründet hat. „Wir haben eine sehr große Chance, eine der großen Marken zu werden."

Fliegendes Wachstum

Die neuen Eigentümer streben laut Bargi auch einen Börsengang an. Bis es soweit sei, müsse das Unternehmen erst einen Umsatz von 150 Millionen Euro erzielen und einen Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 30 Millionen Euro.

„Das Ziel ist es, diese Art von Umsatz und Ebitda in drei bis fünf Jahren zu erreichen", sagte er. „Wir werden uns anstrengen und sehen, was wir erreichen – je früher, desto besser."

Das Unternehmen wuchs vor der Pandemie kräftig, der Jahresumsatz fiel nach dem Ausbruch des Coronavirus um 6 Prozent, aber stieg in den beiden Folgejahren um 35 Prozent und 45 Prozent.

„Das Unternehmen befindet im Höhenflug", sagte Bargi. Im vergangenen Jahr beliefen sich die Einnahmen auf 47 Millionen Euro, und er wird erwartet, dass sie auf 64 Millionen Euro im laufenden Geschäftsjahr steigen werden. „Und wir werden auch 2023 weiter im Aufwind sein, auch wenn die SS23-Saison keine einfache Saison ist."

Der Mailänder Store in der Via Solferino. Bild: Save the Duck

Während der Pandemie hat Save the Duck in sein Warenwirtschaftssystem und seine Mitarbeitenden investiert, was sich laut dem CEO auszahlte, als die Märkte wieder öffneten und die Corona-Restriktionen gelockert wurden.

Das Unternehmen hat seine Mitarbeiterzahl in den letzten drei Jahren verdoppelt und ist weiterhin auf der Suche nach neuen Talenten, beispielsweise nach Manager:innen für den Einzelhandel und das Online-Geschäft sowie nach IT-Fachkräften. Save the Duck will auch seinen E-Commerce ins Haus holen und selbst betreiben.

Glaubwürdig grün

Bekleidungsmarken, deren Geschäftsmodell auf Nachhaltigkeit beruht, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, denn das Bewusstsein der Verbraucher:innen für umweltfreundlichere Entscheidungen hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Ein prominentes Beispiel für diesen Trend ist das nachhaltige Sneaker-Unternehmen Allbirds, das bei seinem Börsengang im vergangenen Jahr fast 303 Millionen US-Dollar einnahm.

Save the Duck ist bekannt für seine Jacken, die mit einer Daunenalternative warm halten, und bezeichnet sich selbst als tierfreies- und humanes Modelabel. Seit 2019 ist das Unternehmen auch als B Corp — für seine soziale und ökologische Leistungen — zertifiziert und hat derzeit einen "Impact Score" von 95. Bargi hofft, bei der diesjährigen Wiederbewertung eine bessere Punktzahl zu erreichen. Allbirds kommt derzeit auf einen B-Corp-Score von 89,4, die US-Outdoor-Marke Patagonia auf 151,4.

Die SS23-Kollektion. Bild: Save the Duck

Dass Save the Duck als eine Marke gegründet wurde, bei der Nachhaltigkeit im Mittelpunkt steht, hält Bargi für ein wichtiges Gut, das die Verbraucher von morgen noch mehr schätzen werden.

„In den nächsten zehn Jahren wird das Unternehmen deshalb gut wachsen können", sagte er.

Er hat auch daran gearbeitet, die Kollektionen der Outerwear-Marke auf ein ganzjähriges Angebot auszuweiten. Die Hälfte der Produkte sind keine Jacken mehr: Die Smart-Leisure-Kollektion mit Teilen aus Stretch-Nylon kann sowohl zu Hause als auch bei der Arbeit getragen werden. Die Athleisure-Kollektion bietet lässige und sportliche Styles. Save the Duck hat auch Beachwear für Männer auf den Markt gebracht und könnte im nächsten Jahr ein ähnliches Angebot für Frauen entwickeln.

„Mein Traum ist es, dass die Ente zum Red Bull der Nachhaltigkeit wird", sagte Bargi. „Es ist eine Lifestyle-Marke, es geht nicht nur um eine Kollektion."

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