Bonprix bleibt auf Wachstumskurs: Jahresumsatz steigt um elf Prozent
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Der Bekleidungshändler Bonprix hat das Geschäftsjahr 2015/16 mit einem zweistelligen Umsatzwachstum abgeschlossen. Das geht aus vorläufigen Zahlen hervor, die das Tochterunternehmen der Hamburger Otto Group am Mittwoch veröffentlichte. Auf dem deutschen Heimatmarkt konnte Bonprix demnach solide wachsen, im Ausland fielen die Steigerungsraten teilweise sogar weit überdurchschnittlich aus. Auch die Rendite wurde nach Angaben des Unternehmens verbessert.
Den vorliegenden Zahlen zufolge belief sich der Umsatz von Bonprix im vergangenen Geschäftsjahr, das am 29. Februar abgeschlossen wurde, auf 1,43 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete das eine Steigerung um elf Prozent. In Deutschland wuchsen die Erlöse dabei um etwa fünf Prozent, wozu ein Plus von zehn Prozent im Online-Geschäft maßgeblich beitrug. „In einem Markt mit hoher Wettbewerbsintensität bei einer gleichzeitig schwachen Entwicklung im Bereich Textilien ist das Wachstum sehr erfreulich. Damit liegen wir über der eigenen Planung“, erklärte Marcus Ackermann, der Vorsitzende der Geschäftsführung.
Noch besser sah es im internationalen Geschäft aus. Bonprix ist mittlerweile in 29 Ländern vertreten und erwirtschaftet über die Hälfte seines Umsatzes im Ausland. In den westeuropäischen Märkten konnte das Unternehmen durchgehend Zuwächse erzielen. „In Italien und Frankreich steigen die Umsätze um jeweils rund fünf Prozent. In den Niederlanden und Österreich liegt das Umsatzwachstum jeweils über zehn Prozent und in der Schweiz bei mehr als zwanzig Prozent“, teilte Bonprix mit. Bemerkenswert hoch fiel die Steigerungsrate in den USA aus – was aber auch dem Kursverfall des Euro gegenüber US-Dollar geschuldet war. Dort wuchs der Umsatz nach Angaben des Unternehmens um „mehr als fünfzig Prozent“ auf über 250 Millionen US-Dollar.
Bonprix setzt auch in Zukunft auf die Auslandsexpansion und den Ausbau der digitalen Angebote
Weniger gut lief es in Russland und der Ukraine. Angesichts der wirtschaftlichen und politischen Probleme in beiden Ländern gingen die Umsätze dort zurück. Das Zahlenwerk von Bonprix belasteten diese Schwierigkeiten aber nicht: Die Geschäfte in beiden Ländern werden über die Otto Group Russia bilanziert.
Konkrete Zahlen zum Ergebnis legte das Unternehmen noch nicht vor. Aber auch beim Gewinn konnte sich Bonprix nach eigenen Angaben weiter verbessern: „Die Rendite (EBT) entwickelt sich ebenfalls positiv und liegt erneut klar über fünf Prozent bei einer weiteren Steigerung zum Vorjahr“, heißt es in der Mitteilung. Und so fiel das Fazit von Unternehmenschef Ackermann rundum positiv aus: „Mit dem deutlichen Umsatzsprung und der positiven Renditeentwicklung bin ich hochzufrieden", erklärte er.
Neben der Auslandsexpansion führte Ackermann auch die „konsequente Digitalisierung“ als wesentlichen Grund für die erfreuliche Entwicklung im vergangenen Jahr an. Über siebzig Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaftet Bonprix nach eigenen Angaben mittlerweile im Online-Geschäft. Hier spielen Mobilgeräte wie Smartphones und Tablets eine zunehmend wichtigere Rolle. Auf die neuen Bedürfnisse der Verbraucher will das Unternehmen noch in diesem Frühjahr gezielt reagieren: Dann wird eine App für iOS- und Android-Geräte auf dem deutschen Markt verfügbar sein. „Der internationale Roll-Out für zahlreiche Märkte wird ebenfalls in diesem Jahr starten“, erklärte Bonprix.
Auch künftig sollen digitale Neuerungen einen Schwerpunkt der Unternehmensstrategie bilden. „Neben der verstärkten Internationalisierung unserer Imagekampagnen investieren wir daher weiter insbesondere in innovatives digitales Marketing und BI-gestützte Technologien und sind damit hervorragend für das aktuelle Geschäftsjahr aufgestellt“, erklärte Ackermann, „unser Ziel ist es, über alle Kontaktpunkte und Kanäle hinweg ein inspirierendes Shoppingerlebnis zu bieten.“
Foto: Otto Group