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Bonprix: Umsätze sinken um elf Prozent im Halbjahr und Wechsel in der Geschäftsführung

Von Regina Henkel

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Die neue Bonprix-Kollektion aus nachhaltigem Kaschmir. Foto: Bonprix

Die angespannte Weltlage sorgt auch bei Multichannel-Modeanbieter Bonprix für Umsatzeinbußen in den Kernmärkten. Im kommenden Jahr rückt Carolin Klar in die Geschäftsleitung auf.

Umsätze in Deutschland sinken besonders stark

Nach Abschluss der ersten Hälfte meldet die Otto-Tochter Bonprix ein herausforderndes Geschäftsjahr 2022/23. Belastet durch steigende Kosten bei Rohstoffen, Logistik und Energie sowie einem gedämpften Konsumklima verzeichnet das internationale Modeunternehmen einen Umsatzrückgang von knapp elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Heimat- und Kernmarkt Deutschland fielen die Umsätze um fast 13 Prozent.

Jedoch zeigt sich im internationalen Vergleich ein heterogenes Bild: Viele Länder, vor allem in Osteuropa und Skandinavien, entwickelten sich weiter positiv. Die Mehrzahl der osteuropäischen Märkte, darunter Polen, die Slowakei, Rumänien und Ungarn konnten ein gutes Umsatzplus im jeweils ein- bis zweistelligen Bereich erzielen. Gleiches gilt für Österreich, die Schweiz und die skandinavischen Länder Schweden und Norwegen, die auch ein- und zweistellig zulegten. Der erst 2021 gelaunchte finnische Webshop entwickelte sich ebenfalls „sehr positiv“, heißt es weiter. Deutschland, die USA und Italien weisen rückläufige Umsätze aus. Hinzu kommt der Ausstieg aus dem russischen Markt im März 2022 anlässlich des Ukraine-Kriegs, der ebenfalls zu einer Minderung des Gesamtumsatzes beitrug.

Festhalten an IT- und Logistikinvestitionen

„Wie viele Branchen sind auch wir als Modeunternehmen nicht von den Auswirkungen steigender Beschaffungs- und Energiepreise sowie damit einhergehend sinkender Kaufkraft und Konsumzurückhaltung verschont geblieben. In der Gesamtheit hat dies für Bonprix zu einem rückläufigen Umsatz im ersten Geschäftshalbjahr 2022/23 geführt, auch wenn wir sortimentsübergreifend noch über dem Markt lagen. Mit dem Start in den Herbst und das zweite Geschäftshalbjahr können wir eine erste Entspannung verzeichnen, der September lief sehr erfreulich“, erklärt Dr. Kai Heck, für den Finanzbereich verantwortlicher Geschäftsführer bei Bonprix.

Trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen will sich Bonprix weiter auf strategische Digitalisierungsthemen fokussieren. Dazu gehören unter anderem der Ausbau des Social Commerce und die Vereinheitlichung der IT-Infrastruktur inklusive der zahlreichen Apps über alle Länder hinweg. Zudem investiert Bonprix gemeinsam mit dem Partner Hermes Fulfilment in effiziente Logistikprozesse im Versand-Zentrum am Standort Haldensleben. Ziel ist es dort, durch die komplette Digitalisierung des Wareneingangs Kartons automatisch zu erfassen und weiterzuverarbeiten. Auch die Packerei wird digitalisiert und für die Mitarbeitenden ergonomisch optimiert. Zudem soll der Prozess ressourcensparender ablaufen: Beilagen und Rechnungen aus Papier entfallen.

Carolin Klar; Foto: Bonprix

Ankündigung: Wechsel in der Geschäftsführung

Ab März 2023 wird Carolin Klar, aktuell Vice President Productmanagement, neues Mitglied der Geschäftsführung der Bonprix Gruppe. Sie wird das Unternehmen gemeinsam mit Dr. Richard Gottwald (Vorsitzender), Markus Fuchshofen und Dr. Kai Heck leiten. Die diplomierte Textil- und Wirtschaftsingenieurin steuert in ihrer künftigen Rolle als Geschäftsführerin die Bereiche Einkauf, Beschaffung und Corporate Responsibility. Sie folgt damit auf den langjährigen Geschäftsführer Rien Jansen, der dem Unternehmen seit 2010 angehört und für die Bereiche Einkauf, Marketing und Retail verantwortlich ist. Jansen geht mit Wirkung zum 28. Februar 2023 in den Ruhestand.

Im vergangenen Geschäftsjahr 2021/22 hatte das internationale Modeunternehmen seine Umsatzerlöse noch um zehn Prozent von 1,76 Milliarden Euro auf 1,94 Milliarden Euro bei stabiler Rendite (EBIT-Marge) steigern können.

Bonprix