Brasilien: Rechte Politiker:innen rufen zum Boykott von Havaianas auf
Die bekannte brasilianische Flipflop-Marke Havaianas sieht sich mit einem Boykottaufruf von Politiker:innen in Brasilien konfrontiert. Auslöser ist ein Werbespot, der im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr als rechtsfeindlich eingestuft wurde.
In einem Video, das auf den Social-Media-Kanälen der Marke veröffentlicht wurde, fordert die Schauspielerin Fernanda Torres das Publikum auf, „das Jahr 2026 nicht mit dem rechten Fuß zu beginnen“, sondern „mit beiden Füßen“. Torres ist die Hauptdarstellerin des brasilianischen Films ‘Ainda Estou Aqui’ (‘Ich bin noch hier’), der den Oscar als bester fremdsprachiger Film gewann.
Die Werbung löste im konservativen Lager Empörung und teils heftige Reaktionen aus. Eine davon kam von einem der Söhne von Jair Bolsonaro. Bolsonaro ist der ehemalige rechtsextreme Präsident, der wegen versuchten Staatsstreichs eine 27-jährige Haftstrafe verbüßt.
In einem Instagram-Video wirft Eduardo Bolsonaro ein Paar schwarze Havaianas-Flipflops in den Müll. Bolsonaro, der in den Vereinigten Staaten lebt, zeigt die Schuhe, die an ihren Riemen mit einer kleinen brasilianischen Flagge erkennbar sind.
„Havaianas war früher ein nationales Symbol. Ich habe viele Ausländer:innen gesehen, die diese brasilianische Flagge an den Füßen trugen (...), aber es tut mir leid, ich werde die Flipflops in den Müll werfen“, sagt er in dem Video. Bolsonaro verlor seinen Sitz im Parlament, weil er die zulässige Anzahl an Fehltagen überschritten hatte.
„Havaianas hat seine Seite gewählt. Die Rechte hat sich für den Boykott entschieden“, postete der konservative Kongressabgeordnete Rodrigo Valadares auf X.
Auch rechtsnahe Influencer:innen wie Thiago Asmar reagierten. Asmar, der mehr als zwei Millionen Follower:innen auf Instagram hat, sagte: „Ich verbrenne mir die Füße auf dem Asphalt, aber Havaianas, nie wieder“.
Die Alpargatas-Gruppe, Eigentümerin der Marke, hat auf Anfragen der AFP nicht reagiert. Das Unternehmen beschäftigt 10.000 Mitarbeitende. Laut seiner LinkedIn-Seite verkaufte es im Jahr 2024 226,6 Millionen Paar Flipflops, die meisten davon in Brasilien.
Die Kontroverse fand auch auf der linken Seite des politischen Spektrums ein Echo. Die Abgeordnete Duda Salabert verurteilte die „idiotischen Angriffe“.
Nach Angaben der Abgeordneten gefährdet der Boykottaufruf Arbeitsplätze in ihrer Region Minas Gerais im Südosten Brasiliens. Dort befindet sich eine der Fabriken der Marke.
Fernanda Torres, eine Sympathisantin der brasilianischen Linken, gewann den Golden Globe als beste Schauspielerin. Für ihre Rolle in ‘Ainda Estou Aqui’ wurde sie zudem für einen Oscar nominiert.
Der Film von Regisseur Walter Salles erzählt von den Jahren der Militärdiktatur von 1964 bis 1985. Diese Zeit wird im Umfeld von Bolsonaro oft mit Nostalgie betrachtet.
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