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Bündnis für Nachhaltige Textilien startet in die nächste Phase

Von Regina Henkel

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Nach intensiven Verhandlungen hat sich der Steuerungskreis des Bündnisses für nachhaltige Textilien auf den Rahmen des Review-Prozesses geeinigt. Demnach müssen alle Mitglieder bis Ende Januar 2017 eigene Roadmaps mit Zielsetzungen erstellen, die im Laufe des Jahres umgesetzt werden sollen. Anfang 2018 wird die Erfüllung der Ziele durch eine unabhängige Dritte Instanz überprüft und verifiziert. Mit diesem hart errungenen Kompromiss sind nun die Weichen dafür gestellt, dass konkrete Verbesserungen innerhalb der Lieferkette angegangen werden.

Festlegung von anspruchsvollen Zielen

Der Steuerungskreis hat dazu ein Indikatorenset und die Mindestanzahl an zu setzenden Zielen verabschiedet. Dieser Entscheidung ist ein intensiver Verhandlungsprozess vorausgegangen. In drei Facharbeitsgruppen (AG Naturfasern, AG Chemikalien und AG Sozialstandards und existenzsichernde Löhne) wurden Maßnahmen zur Umsetzung und Indikatoren erarbeitet. Die Kampagne für Saubere Kleidung begrüßt diese Einigung und sieht dies als wichtigen ersten Schritt hin zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Lieferkette. Inwiefern das Textilbündnis jedoch langfristig erfolgreich sein wird, ist daran zu bewerten, ob sich die Situation für die Arbeiter und Arbeiterinnen in den Produktionsländern verbessert. Hierfür ist es jetzt notwendig, dass sich die Mitglieder für ihre Roadmaps anspruchsvolle Ziele setzen und die Erfüllung dieser Ziele unabhängig und glaubwürdig verifiziert wird.

„Wesentlich ist, welche Verbesserungen durch das Textilbündnis für die Arbeiterinnen und Arbeiter in der Textilindustrie erreicht werden. Daran muss sich das Bündnis messen lassen“, sagt Maik Pflaum, Kampagne für Saubere Kleidung. Er ergänzt: „Seriöse Aussagen zum Erfolg des Textilbündnisses können somit erst nach der ersten unabhängigen Verifizierung der Zielerreichung getätigt werden. Dies wird Anfang 2018 das erste Mal der Fall sein.“

Für die Zivilgesellschaft ist deshalb ein wichtiges Element, dass die Roadmaps, also die Zielsetzungen, aller Mitglieder für das Jahr 2017 veröffentlicht werden sollen und ein mühsam errungener Kompromiss, dass sie zumindest ab dem Jahr 2018 veröffentlicht werden müssen. Entsprechend soll auch die individuelle Zielerreichung für das Jahr 2018 in einem Performance-Steckbrief für jedes Mitglied veröffentlicht werden und muss verpflichtend ab dem Jahr 2019 veröffentlicht werden.

Auch der Gesetzgeber ist gefordert

„Diese errungene Verpflichtung ist für die Zivilgesellschaft ein zentrales Anliegen, denn die damit geschaffene Transparenz ist eine absolut wichtige Basis für eine bessere Information für die Verbraucherinnen und Verbraucher“, sagt Berndt Hinzmann, Kampagne für Saubere Kleidung. Aus Sicht der Kampagne für Saubere Kleidung ist das Bündnis nur ein erster Schritt, da es lediglich auf freiwillige Selbstverpflichtung setzt. Gisela Burckhardt, Kampagne für Saubere Kleidung: „Wir setzen uns zusätzlich für eine gesetzliche Regulierung ein, damit z.B. die Entschädigung von Opfern, wie im Fall von Rana Plaza, nicht allein Ermessenssache der Unternehmen ist.“ Sie erläutert: „Wir benötigen in Deutschland eine gesetzliche Regulierung, die Unternehmen zur Vorsorge verpflichtet und diese auch in Haftung nimmt, wenn sie diese Vorsorge nicht leisten.“

Foto: Textilbündnis / T.Ecke

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