Burberry macht im "Übergangsjahr" 2016/17 weniger Gewinn
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Der britische Modekonzern Burberry plc. befindet sich im Umbruch. Strategische Neuausrichtungen und Sparmaßnahmen prägten die vergangenen Monate, in wenigen Wochen wird mit Marco Gobbetti ein neuer CEO die Führung übernehmen. Die internen Umbauten hatten Auswirkungen auf die Zahlen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/17. Zudem beeinflusste der Kurssturz des Britischen Pfunds nach dem Brexit-Votum im vergangenen Sommer die vorläufigen Resultate, die das Unternehmen am Donnerstag vorlegte. Seinen vollständigen Jahresabschluss will Burberry am 6. Juni präsentieren.
Den bereits veröffentlichten Zahlen zufolge sank der Gewinn vor Steuern um fünf Prozent auf 395 Millionen Britische Pfund. Bereinigt um Wechselkursveränderungen und Sondereffekte wie die Einmalkosten der eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen sank der Vorsteuergewinn nach Angaben des Unternehmens um 21 Prozent.
Das Sparprogramm zeigte aber bereits Wirkung: Die Kosten wurden im abgelaufenen Jahr schon um zwanzig Millionen Britische Pfund gesenkt. Doch damit nicht genug: Das Management rechnet mit Einsparungen im Volumen von fünfzig Millionen Britischen Pfund im aktuellen Geschäftsjahr, ab 2018/19 sollen die jährlichen Kosten sogar um einhundert Millionen Pfund niedriger ausfallen.
CEO Christopher Bailey sieht "erste Früchte" der eingeleiteten Sparmaßnahmen
Beim Umsatz profitierte Burberry von der Schwäche der Berichtswährung: Die ausgewiesenen Erlöse stiegen im vergangenen Geschäftsjahr um zehn Prozent. Dazu trug die Tatsache bei, dass ausländische Touristen die Gelegenheit nutzten, in den britischen Boutiquen des Labels vergleichsweise günstig einzukaufen. So konnte sich das Unternehmen über „außerordentliche“ Zuwächse in der Heimat freuen. Auch in Festlandchina wurden die Erlöse zuletzt deutlich gesteigert. Währungsbereinigt sank der Gesamtumsatz im abgelaufenen Jahr allerdings um zwei Prozent, weil die Nachfrage in den USA und Hongkong zu wünschen übrig ließ.
Der scheidende CEO Christopher Bailey, der sich nach Gobbettis Einstieg am 5. Juli wieder ganz auf seine Aufgaben als Chefdesigner des Modehauses konzentrieren wird, zeigte sich mit den vorgelegten Resultaten zufrieden: „2017 war für Burberry ein Jahr des Übergangs“, erklärte er in einer Mitteilung. „Die Maßnahmen, die wir ergriffen haben, um das Fundament für die Zukunft zu legen, tragen erste Früchte, und ich bin zuversichtlich, dass diese im Laufe der Zeit wachsen werden.“
Im Rahmen seiner Umbaumaßnahmen setzt der Konzern aber nicht nur auf Einsparungen: Investitionen in digitale Angebote und neue Produkte sollen die Nachfrage wieder ankurbeln. Das hat zuletzt anscheinend schon geklappt: Neben Handtaschen hätten sich innovative Entwürfe überdurchschnittlich gut verkauft, teilte das Unternehmen mit.
Foto: Burberry