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Burberry vereinfacht Markenstruktur und plant neue Trenchcoat-Fabrik

Von Jan Schroder

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Am Dienstag präsentierte das britische Luxusmodehaus Burberry nicht nur seine neue, von Mario Testino fotografierte Werbekampagne für das Weihnachtsgeschäft. Das Unternehmen stellte auch zwei Initiativen vor, mit denen es sich für die Zukunft rüsten will: Einerseits baut es eine neue Fabrik, andererseits vereinfacht es seine Markenstrukturen.

Künftig werden demnach die High-End-Kollektion Prorsum und die Linien London und Brit allesamt unter dem gemeinsamen Label Burberry firmieren. Die Vereinigung soll im Laufe des kommenden Jahres schrittweise vollzogen werden und Ende 2016 vollständig umgesetzt sein. Mit dieser „Vereinfachung“, die dazu führt, dass das gesamte Angebot des Unternehmens künftig nicht mehr klar nach Preisniveaus segmentiert sondern unter einer einheitlichen Marke angeboten wird, reagiert Burberry nach eigenen Angaben auf „Veränderungen im Kaufverhalten der Kunden im Luxussegment“. Persönliche Stile seien „flexibler“ geworden, eine klare Aufteilung in unterschiedliche Segmente daher nicht mehr zeitgemäß.

„Die Veränderungen, die wir vornehmen, erlauben es uns, auf diese neuen Verhaltensweisen intuitiver zu reagieren“, sagte Christopher Bailey, der Kreativchef und CEO des Konzerns. Zudem erlaube die Beschränkung auf ein einziges Label einen einheitlicheren Markenauftritt. Mit dem Namen Burberry werde dabei die Unternehmenstradition, die für britisches Design steht, stärker in den Vordergrund gerückt.

Im nordenglischen Leeds will Burberry mehr als fünfzig Millionen Britische Pfund in eine neue Produktionsstätte investieren

Diesen Identitätskern des Traditionshauses soll auch die zweite Maßnahme unterstreichen, die Burberry am Dienstag verkündete. Das Unternehmen stellte Pläne für den Neubau einer Fabrik im nordenglischen Leeds vor, in der künftig die typischen Trenchcoats des Labels gefertigt werden sollen. Am neuen Standort werden die Gabardine-Herstellung und die Endproduktion der Mäntel zusammengeführt, die bislang auf zwei verschiedene Fabriken in Yorkshire verteilt waren. Die bestehenden rund 800 Arbeitsplätze sollen nach dem Umzug erhalten bleiben, zudem will Burberry am neuen Standort etwa 200 zusätzliche Stellen schaffen.

Burberry teilte mit, mehr als fünfzig Millionen Britische Pfund, also umgerechnet knapp 71 Millionen Euro, in den Neubau investieren zu wollen. Der erste Spatenstich soll im kommenden Jahr vollzogen werden, die Fertigstellung ist für 2019 geplant. Auch bei diesem Vorhaben verbindet das Unternehmen Innovation und Tradition: Ein Bestandteil des Projekts ist die Restaurierung des wichtigen Industriedenkmals Temple Mills, einer historischen Flachsmühle aus dem 19. Jahrhundert, die für die lange Geschichte der englischen Textilindustrie steht.

Die neue Fabrik erlaubt es Burberry nicht nur, seine Trenchcoat-Produktion in England zu halten – was wichtig für das Image der Marke ist. Mit dem Neubau würden auch die Produktionskapazitäten erhöht, effizientere und nachhaltigere Fertigungsprozesse eingeführt sowie Möglichkeiten geschaffen, in Zukunft auch andere Produkte vor Ort herzustellen, erklärte das Unternehmen.

Foto: Burberry
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