Chinesischer Investor will Laurèl übernehmen
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Laurèl bekommt voraussichtlich einen chinesischen Eigentümer. Wie das in Aschheim bei München ansässige Modehaus am Dienstag bekannt gab, wurde eine bindende Vereinbarung mit der Shenzhen Oriental Fashion Asset Management Co., Ltd. über den Verkauf des Unternehmens unterzeichnet. „Der Einstieg eines strategischen Investors ist zwingend erforderlich, um die Sanierungsfähigkeit der Laurèl GmbH zu gewährleisten“, erklärte die finanziell angeschlagene Modefirma. Die Übernahme wird allerdings nur zustande kommen, wenn sich die Anleihegläubiger zu weitreichenden Zugeständnissen bereiterklären.
Shenzhen Oriental habe sich verpflichtet, „unter bestimmten aufschiebenden Bedingungen sämtliche Geschäftsanteile an der Emittentin von der LFH über einen von ihr gegründeten und verwalteten Fonds (zusammen ‚Shenzhen Oriental’) zu erwerben“, erklärte Laurèl in einer Mitteilung. Die LFH GmbH ist die gegenwärtige Alleingesellschafterin des Unternehmens.
Die Übernahme wird nur vollzogen, wenn die Anleihegläubiger von Laurèl auf den Großteil ihrer Forderungen verzichten
Die erwähnten „aufschiebenden Bedingungen“ betreffen die Zeichner einer 2012 ausgegebenen Unternehmensanleihe, deren Laufzeit 2017 endet. Die müssen nun auf wesentliche Forderungen verzichten, um den Verkauf des Modehauses nicht zu blockieren. Auf einer Gläubigerversammlung am 17. Oktober sollen sie einer entsprechenden Unternehmensmitteilung zufolge „eine Herabsetzung der Hauptforderung der Laurèl-Anleihe auf 22 Prozent ihres Nennwerts, den Verzicht auf die Verzinsung der Laurèl-Anleihe für den Zeitraum ab dem 1. September 2016 (einschließlich), die Stundung der am 16. November 2016 fälligen Zinsen bis zum 30. Juni 2017 sowie die vorzeitige Rückzahlung der Hauptforderung des herabgesetzten Nennwerts der Laurèl-Anleihe“ beschließen. Die nötigen Mittel zum Teilrückkauf der Anleihe will sich das Unternehmen bei einem „institutionellen Fremdkapitalgeber“ besorgen. Entsprechende Verhandlungen seien „im fortgeschrittenen Stadium“, heißt es in der Mitteilung.
Laurèl war im vergangenen Jahr nicht zuletzt aufgrund des schwachen Russland-Geschäfts in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Schon im Sommer 2015 hatte das Unternehmen daher die Zeichner seiner Anleihe zu Zugeständnissen aufgefordert. Letztlich konnten die für fällige Zinszahlung nötigen Mittel aber durch den Verkauf der Markenrechte in China aufgebracht werden. Seinerzeit hatte das Unternehmen auch die Suche nach einem Investor aufgenommen, um die langfristige Finanzierung des Geschäftsbetriebs zu sichern. Der potentielle neue Eigentümer wurde nun also gefunden. Die Zukunft des Modehauses liegt jetzt in den Händen der Anleihegläubiger.
Foto: Laurèl