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Coach-CEO spricht über Ausweitung der Logistikkapazitäten von Tapestry in USA

Von Rachel Douglass

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Logistikzentrum von Tapestry in North Las Vegas. Bild: Tapestry.

Während des gesamten Jahres 2023 lag bei Tapestry Expansion in der Luft. Im August wurde bekannt, dass die Familie des Luxuskonzerns weitere Mitglieder aufnehmen werde, da sie den Konkurrenten Capri Holdings übernehmen und damit seine Reihe von Premiummarken - nämlich Michael Kors, Versace und Jimmy Choo. Und es war nicht nur das Portfolio, das wuchs.

Anfang letzten Monats eröffnete Tapestry ein neues Logistikzentrum in North Las Vegas, Nevada, eine Einrichtung, die sein Zentrum in Jacksonville, Florida, ergänzen und gleichzeitig Kund:innen an der Westküste besser bedienen soll. Die Eröffnung erfolgt zu einer Zeit, da Tapestry sich für die Zukunft positionieren will, wohl wissend, dass es angesichts der bemerkenswerten Entwicklung des Unternehmens erneut notwendig ist, das Multi-Brand-Fulfillment aufrechtzuerhalten.

In einem Gespräch mit FashionUnited erläuterte Coach-CEO Todd Kahn, einer der zentralen Marken von Tapestry: „Als Tapestry wuchs, sahen wir die Notwendigkeit, unser Servicezentrum auszubauen. Unsere Einrichtung in Jacksonville war seit 1995 das primäre Logistikzentrum, und als wir in die Pandemie-Ära eintraten und einen enormen Anstieg der Nachfrage aus unserem digitalen Geschäft verzeichneten, sahen wir die Möglichkeit, unsere gesamte Betriebskapazität zu erweitern, um die Bedürfnisse unserer Kund:innen bestmöglich zu erfüllen.“

Die Aufgabe des Zentrums besteht in erster Linie darin, die Omnichannel-Kapazitäten des Unternehmens zu stärken, insbesondere im Hinblick auf die Verbesserung des Vertriebs. Sowohl für den Einzelhandel als auch für den E-Commerce soll die Einrichtung beispielsweise jährlich 22,2 Millionen Einheiten ausliefern und zusätzlich vier Millionen Einheiten an Lagerbeständen vorrätig halten.

Verbraucher:innen stehen im Mittelpunkt

„Dieses Projekt war mehr als nur der Bau des neuen Standorts in Las Vegas - es bedeutet eine völlige Umstellung der Geschäftspraktiken von Tapestry und eine Veränderung der Sichtweise auf unsere Abwicklungsprozesse. Da wir nun über mehrere Knotenpunkte in den USA verfügen, haben sich unsere Abläufe aus Sicht der Planung und Zuteilung verändert und ermöglichen es uns, mehrere Marken unter einem Dach unterzubringen“, erklärt Kahn.

Coach-CEO Todd Kahn, Dritter von rechts, mit Tapestry-Führungskräften bei der Eröffung des Logistikzentrums in North Las Vegas. Bild: Tapestry.

Zentral zum Vorhaben steht die Verpflichtung von Tapestry, Verbraucher:innen in den Mittelpunkt zu stellen. Dies zeigt sich in der Nähe des Standorts zu den wohlhabenden Gebieten der Westküste, wo man hofft, die Kundschaft besser bedienen zu können, nachdem, wie Kahn sagte, „die Nachfrage aus dem digitalen Geschäft [des Unternehmens] während der Pandemie gestiegen ist“. Der Standort wird nach Angaben des Geschäftsführers die ein- und ausgehenden Transporte reduzieren und die Lieferfristen von fünf bis sieben Tagen auf zwei bis drei Tage verkürzen.

Der Schwerpunkt von Tapestry auf diesem Gebiet geht einher mit einem bescheidenen finanziellen Aufschwung in Nordamerika. Während andere Luxuskonglomerate weiterhin unter dem gedämpften Verbraucher:innenvertrauen und gekürzten Budgets zu leiden haben, erzielte Tapestry für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2024 in der Region trotz eines nach eigenen Angaben „harten“ und „schwierigen“ Konsumumfelds nahezu unveränderte Umsätze.

Unternehmenskultur und ESG-Faktoren

Nicht nur die Verbraucher:innen spielen eine entscheidende Rolle für die Existenz des Zentrums. Laut Tapestry soll die Einrichtung bis 2029 mehr als 400 Vollzeitarbeitsplätze schaffen, eine Aufgabe, die laut Tapestry das „Engagement für Investitionen in Mitarbeiter:innen und Gemeinschaft“ nur noch verstärkt. Eine solche Einstellung wird auch von Kahn unterstützt: „Das unglaubliche Team, das wir zusammenstellen, spiegelt die Kultur dieses Unternehmens und unser Engagement für Investitionen in die Gemeinde von North Las Vegas wider, und wir freuen uns darauf, noch viele Jahre gemeinsam zu wachsen.“

So spiegelt die Eröffnung die Bemühungen der beiden Säulen „Unsere Mitarbeiter:innen“ und „Unsere Gemeinschaften“ in der Corporate Responsibility-Strategie von Tapestry wider. Dieser Jahresbericht, der 2013 erstmals als nachhaltigkeitsorientierte Publikation eingeführt wurde, umreißt die Leistungen und künftigen Ziele des Unternehmens als Ganzes, einschließlich Details zu den Bemühungen in der Lieferkette und der Entwicklung der Belegschaft. Die dritte Säule „Unser Planet“, die natürlich mit dem Thema Nachhaltigkeit verbunden ist, legt die Ziele dar, die Tapestry als Grundlage für ein verantwortungsvolleres Geschäftsmodell vorgeschlagen hat.

Viele dieser Ziele sind bereits in den Grundlagen des Logistikzentrums in Las Vegas verankert, wie Kahn feststellte, der sagte, dass der Konzern „seinen ökologischen Fußabdruck in Bezug auf Emissionen, Wasserverbrauch und Abfall sowie die Einführung erneuerbarer Energien konsequent analysiert“ habe, um eine widerstandsfähigere Lieferkette zu erreichen.

Eines der zentralen Ziele des Unternehmens in diesem Bereich ist es beispielsweise, den Wasserverbrauch in den eigenen Betrieben bis 2025 um 10 Prozent gegenüber 2018 und in der Lieferkette gegenüber 2020 zu senken. Im Hinblick auf dieses Ziel stellte Kahn fest, dass im neuen Logistikzentrum „innovative Landschaftsgestaltung zur Minimierung des Wasserverbrauchs“ zum Einsatz komme, während weitere Aufgaben durch die Integration von energieeffizienter Beleuchtung und Ladestationen für Elektrofahrzeuge erfüllt würden.

Mit Blick auf die Zukunft sind die nächsten Schritte für Tapestry noch nicht absehbar. Mit der Übernahme von Capri, die gegen Ende 2024 abgeschlossen sein soll, rechnet der Konzern auch mit einer positiveren Finanzprognose für das Geschäftsjahr, wobei ein leichter Anstieg der Einnahmen auf 6,7 Milliarden US-Dollar erwartet wird. Auf die Frage, ob es Zukunftspläne oder potenzielle Expansionen gäbe, um dieses Wachstum zu unterstützen, sagte Kahn: „Wir haben zwar keine konkreten Pläne, aber wir verbessern ständig unsere Prozesse und Systeme entlang der Lieferkette, um sicherzustellen, dass wir mit der Geschwindigkeit der Verbraucher:innen Schritt halten können.“

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk. Übersetzt und bearbeitet von Simone Preuss.

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