Corneliani beantragt Gläubigerschutz

Die Corona-Krise hat ein weiteres Modeunternehmen getroffen, das aufgrund finanzieller Schwierigkeiten Maßnahmen ergreifen muss. Die italienische Luxus-Männermodemarke Corneliani, an der Finanzinvestor Investcorp aus Bahrain im Jahr 2016 einen Mehrheitsanteil im Wert von 100 Millionen US-Dollar übernahm (rund 89 Millionen Euro), hatte bereits im letzten Jahr Schwierigkeiten. Die Pandemie verschlechterte die Situation, so dass das Unternehmen vor wenigen Tagen Gläubigerschutz beantragen musste.

„Die Geschäftsleitung arbeitet mit der Unterstützung ihrer Berater daran, jede mögliche Option zur Lösung der Krise zu evaluieren, und zwar in einem besonderen historischen Moment des erneuerten Vertrauens der Verbraucher in italienische Qualitätsprodukte, die untrennbar mit ihrer Region verbunden sind, in dem weltweit geschätzte und anerkannte Arbeitskräfte ausgebildet und beschäftigt werden“, hieß es in einer Stellungnahme vom Dienstag.

Im Mai letzten Jahres hatte Corneliani nach einer Einigung mit italienischen Gewerkschaften mehr als 520 Arbeiter in seinem Hauptsitz in Mantua für fast drei Wochen beurlaubt. Im November gab das Unternehmen dann bekannt, 130 Stellen in Mantua kürzen zu müssen, um im Rahmen seines Strategieplans für die nächsten drei Jahre die allgemeine Krise im Luxussegment für Männermode zu meistern.

Jetzt planen die Arbeiter von Corneliani, angeführt von ihren Gewerkschaften, am Freitag, dem 26. Juni, auf die Straße zu gehen, um für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze und des 62 Jahre alten Traditionsunternehmens zu protestieren und die Unterstützung der Stadt für ihren wichtigen Arbeitgeber zu gewinnen, so die italienischen Medien.

„Aus diesem Grund haben wir beschlossen, dass wir am kommenden Freitag durch die Straßen der Stadt ziehen werden. Wir werden die Sicherheitsmaßnahmen, die uns die Pandemie auferlegt hat, respektieren und werden uns an die höchste Instanzen der Stadt wenden, um die Fabrik, unseren Zorn und unseren Stolz in die Stadt zu bringen. Corneliani existiert nicht ohne Mantua, Mantua existiert nicht ohne Corneliani“, argumentieren die Gewerkschaften.

Foto: Corneliani Website