Cotton made in Africa feiert 10. Jubiläum
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Im Jahr 2005 rief Unternehmer Michael Otto der Otto Group die Cotton made in Africa (CmiA) Initiative ins Leben und gründete als Trägerorganisation die Aid by Trade Foundation, die damals noch „Foundation for Sustainable Agriculture and Forestry“ genannt und 2007 umbenannt wurde. Zusammen mit Partnern der öffentlichen Hand wie DEG und der GIZ, Nichtregierungsorganisationen wie dem WWF und der Welthungerhilfe sowie zwei Textilunternehmen startete die Initiative in drei afrikanischen Staaten (Benin, Burkina Faso und Sambia) und begann mit der Schulung von 150.000 Kleinbauern.
Zehn Jahre später ist die Cotton made in Africa Initiative beachtlich gewachsen; zwölf afrikanische Länder gehören ihr heute an: Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Ghana, Kamerun, Malawi, Mosambik, Sambia, Simbabwe, Tansania und Uganda. Mehr als 752.000 verifizierte Kleinbauern waren 2015 involviert, davon 17 Prozent Frauen. Zusammen bewirtschafteten sie eine Anbaufläche von mehr als 1,1 Millionen Hektar und produzierten über 956.000 Tonnen Rohbaumwolle, die in mehr als 30,5 Millionen Textilien mit CmiA-Gütesiegel verarbeitet und auf den Markt gebracht wurden.
Seit der Gründung der Initiative wurden weltweit rund 700.000 Tonnen entkörnte CmiA-Baumwolle zu Textilien verarbeitet; rund 140 Millionen Textilien wurden von Textilunternehmen mit dem CmiA-Gütesiegel in den Handel gebracht.
Um mehr Frauen zu überzeugen, sich der Initiative anzuschließen beziehungsweise die zu stärken, die bereits Mitglieder sind, wurde „Gender Picture Block“ entwickelt, Trainingsmaterialien, die klassische, überlieferte Rollenverständnisse ausräumen und Alltagsprobleme der Kleinbauern ansprechen. Beliebte Themen drehen sich um Arbeit und Haushalt, aber auch Geschlechterrollen, Arbeitsteilung, Gesundheit und Familien. Alle Materialien wurden so entwickelt, dass sie auch für Analphabeten geeignet sind, also auf visueller Ebene funktionieren und vor allem Alltagsszenen aus dem Leben der Bauern wiedergeben.
Außerdem wurde anlässlich des Jubiläums der Initiative das CmiA-Community Kooperationsprogramm (CCCP) ins Leben gerufen, um das Engagement für eine Verbesserung der Lebensbedingungen der Kleinbauern in vielen Bereichen zukünftig weiter zu stärken. Deshalb wird das neue Programm Sozial- und Umweltprojekte in den Anbauregionen der CmiA-Baumwolle fördern. Als Grundkapital stattete Gründer Michael Otto das Programm mit einer Million Euro aus, aber auch Unternehmens partner haben die Möglichkeit, sich am neuen Kooperationsprogramm zu beteiligen.
CmiA hat in 10 Jahren Bewusstsein, Kleinbauern und Produktion gestärkt
Die alljährliche CmiA-Stakeholder-Konferenz, die zusammen mit COMPACI durchführt wird, fand vom 19. bis 21. Oktober in Addis Abeba, Äthiopien statt. Über 120 Vertreter von Baumwollgesellschaften und -händlern, Textilproduzenten, Einzelhandelsunternehmen, Entwicklungsorganisationen und Umweltverbänden kamen zusammen. Sie beschäftigten sich mit dem Austausch von Know-how und Informationen, agrarischen und vertrieblichen Themen und der Kontaktaufnahme zwischen neuen und bestehenden Mitgliedern. Sie diskutierten auch über Erfahrungen im nachhaltigen Baumwollanbau, kleinbäuerliche Qualifizierungsmaßnahmen, Maßnahmen zur Wirkungsmessung sowie über die textilen Wertschöpfungsketten vor allem in Afrika und den Vertrieb von CmiA.
Um neue Partner für Cotton made in Africa zu gewinnen, präsentierte sich die Initiative auch 2015 wieder auf zahlreichen Messen, zum Beispiel im Januar auf der Heimtextil in Frankfurt, im Januar und Juli auf der TexWorld in New York, im Februar auf der Munich Fabric Start in München sowie im Februar und August auf der MAGIC in Las Vegas und im Oktober auf der Origin Africa im äthiopischen Addis Abeba.
30 Unternehmen arbeiten derzeit mit der Cotton made in Africa Initiative zusammen (s. Foto), darunter Asos, Baur, Engelbert Strauss, Jack & Jones, die Otto Group, Schwab, s.Oliver, Tchibo, Tom Tailor, Tchibo und Vlisco. Sabrina Müller, Managerin für den Bereich Sustainable Assortments & Products Non Food bei der Tchibo GmbH, sagt über die Zusammenarbeit: „Die Partnerschaft mit CmiA ist für uns sehr wichtig, da wir gemeinsam genau an diesen Punkten [Nachhaltigkeit und Umweltschutz] ansetzen und afrikanische Baumwollfarmer und ihre Familien dabei unterstützen, ihre Lebensbedingungen langfristig zu verbessern.“
Stefanie Sumfleth, Leiterin für Unternehmensverantwortung und Qualitätsleistungen bei Mode-Einzelhändler Bonprix, stimmt zu: „Mithilfe von CmiA reduzieren wir unsere ökologische Schadwirkung deutlich – insbesondere mit Blick auf die Klimagasemissionen sowie den Wasserverbrauch beim Baumwollanbau. Darüber hinaus tragen wir dazu bei, die sozialen Bedingungen der afrikanischen Kleinbauern zu verbessern. Aus diesen Gründen ist der Einsatz von CmiA ein wesentlicher Teil unserer CR-Aktivitäten. In Zukunft möchten wir diese positiven Aspekte noch stärker Richtung Kunde kommunizieren und somit den Wert des Produkts für die Bonprix-Käufer steigern.“
Zukünftig möchte die Initiative sicherstellen, dass der Bekanntheitsgrad der Marke Cotton made in Africa weiter wächst, auch unabhängig von den individuellen Marketingaktivitäten der Partner. Deshalb hat eine Expertengruppe mit den Vorarbeiten zum Start einer Bewegung für CmiA begonnen, an der sich viele Partner, Freunde und Wegbegleiter für CmiA beteiligen werden, und die noch in diesem Jahr starten soll.
Der komplette Jahresbericht kann über die CmiA-Website, cottonmadeinafrica.org, heruntergeladen werden.
Fotos und Illustrationen: CmiA Jahresbericht 2015