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Das Ende einer Ära: US-Modehändler J.Crew ist insolvent

Von Don-Alvin Adegeest

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Business|KOMMENTAR

J.Crew, der gehobene, preppy Einzelhändler, der einst der König der US-amerikanischen Einkaufszentrumsmarken war, hat Gläubigerschutz beantragt. Der in Schwierigkeiten geratene Einzelhändler ist eine von mehreren hochkarätigen US-Ketten wie Neiman Marcus und J.C. Penney, die während der Coronavirus-Pandemie in die Schieflage geraten sind.

Diese Enwicklung ist weder schockierend noch unerwartet, da das Geschäft des Unternehmens bereits in den vergangenen Jahren langsam aus den Fugen geriet. Mehr als 1,6 Milliarden US-Dollar Schulden lasteten auf J.Crew Group Inc, der Börsengang der Tochtermarke Madewell sollte Erleichterung bringen. Nun behält das Unternehmen Madewell vorerst.

Die guten Zeiten bei J.Crew sind längst vorbei

Keiner aus dem Kreativ- und Führungsteam, das das Unternehmen in seiner Blütezeit geleitet hat - die Designer Jenna Lyons, Frank Muytjens und der Markenarchitekt Mickey Drexler - ist noch bei der Unternehmensgruppe. Alle sind 2017 ausgeschieden, nachdem die Marke über mehrere Saisons hinweg kontinuierlich sinkende Verkaufszahlen verzeichnete. Nach dem Ausscheiden von Lyons wurde Somsack Sikhounmuong als neuer Kreativdirektor des Unternehmens angekündigt, nur um etwa fünf Monate später das Unternehmen zu verlassen. Trotz einiger vielversprechender Quartale kehrten weder die Verkaufszahlen noch die Popularität wieder auf das glorreiche Niveau der guten alten Zeiten zurück.

Das einst blühende Unternehmen lieferte stets eine zugängliche Version der amerikanischen High Fashion, aber genau diese Kleidung und die Bilderwelt, die die Marke einst begehrenswert machten, wurden mit der Zeit langweilig. "Irgendwie fehlt der Funke", schrieb die Zeitschrift Vanity Fair bereits 2017. Und die Schlagzeilen rund um das Unternehmen sind noch schlimmer geworden. Seit 2014 kämpft J. Crew ständig mit dem Abstieg, verliert Geld und Einfluss, ganz zu schweigen von den Führungskräften.

Nach mehreren Versuchen der Selbsterhaltung, Umstrukturierung, Entschuldung und Neuernennung von Führungskräften hatte J. Crew bereits vor der Pandemie finanzielle Schwierigkeiten, vor allem durch die Konkurrenz von Online-Giganten wie Amazon. Unabhängig davon, ob es dem Unternehmen gelingen wird, das Insolvenzverfahren zu verlassen und die Aufrechterhaltung seiner Tätigkeit zu sichern oder nicht: J. Crew wird wahrscheinlich nicht mehr die Magie zurückgewinnen, die es einst besaß.

Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf Fashionunited.uk.

Bild: J.Crew, Facebook

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