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Deutsche Brillen weniger gefragt

Von DPA

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Die alternde Gesellschaft hat das Geschäft der deutschen Brillenhesteller seit 2011 jedes Jahr wachsen lassen, aber die Corona-Krise hat es jetzt ausgebremst: Der Umsatz der Branche fiel im vergangenen Jahr um 9,5 Prozent auf 4,26 Milliarden Euro, wie der Industrieverband Spectaris am Donnerstag mitteilte. Die Aussichten für das laufende Jahr seien "gedämpft optimistisch". Eine stärkere Marktkonsolidierung sei durchaus möglich.

Der Spectaris-Fachverband Consumer Optics vereinigt rund 90 Hersteller und Großhändler von Brillengläsern, Brillenfassungen, Kontaktlinsen, Sport- und Sonnenbrillen und Ferngläsern. Vor allem der Export brach ein: Der Auslandsumsatz fiel um 12 Prozent auf 2,0 Milliarden, der Inlandsumsatz um 7 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Der Effekt der Mehrwertsteuersenkung sei gering gewesen. Die wegen Corona beschränkten Verkaufsflächen und die "spürbare Kaufzurückhaltung belasteten die Branche dabei nicht nur im vergangenen Jahr, sondern setzten sich auch zum Jahresanfang fort", erklärte der Verband.

"Die Menschen verbringen jetzt noch mehr Zeit am Bildschirm, was die Augen in besonderer Weise herausfordert und stark belasten kann. Fehlsichtigkeiten können aufgrund von mehr Homeoffice-Arbeit mittelfristig weiter ansteigen", sagte Spectaris-Chef Josef May. Die Geschäftsentwicklung hänge allerdings vor allem von Fortschritten bei der Bewältigung der Pandemie ab. Im besten Fall würden die Umsätze wieder das Umsatzniveau von 2019 erreichen, im schlechtesten Fall auf dem jetzigen Niveau bleiben. Nach dem Rückgang der Beschäftigtenzahl um gut 1 Prozent auf 20 300 Mitarbeiter gingen die meisten der Mitgliedsunternehmen dieses Jahr von einer unveränderten oder wieder steigenden Mitarbeiterzahl aus.

Die Digitalisierung werde wichtiger, die Beratung technischer, sagte Verbandschef May. Künstliche Intelligenz zum Beispiel könne nicht nur Netzhauterkrankungen früher erkennen lassen, sondern künftig auch praktische Unterstützung bei der Auswahl der richtigen Brillenfassung für das eigene Gesicht bieten. (dpa)

Foto: Thomas Max Müller / pixelio.de

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