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Dmexco: Data Trends für die Fashionbranche der Zukunft

Von Regina Henkel

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Business |INTERVIEW

Der Erfolg von Fashion-Brands und Händlern hängt in Zukunft immer mehr davon ab, wie professionell sie ihr Geschäft im Internet betreiben. Ohne Big Data geht da nichts mehr, das beweist die gerade zu Ende gegangene weltweite Leitmesse und Konferenz für die digitale Wirtschaft, dmexco in Köln. Sebastian Reischl, Geschäftsleitung Strategie & Marketing beim Data-Spezialisten BlueSummit hat dort zum Thema datenbasiertes Online-Marketing gesprochen und gibt hier Auskunft über die wichtigsten Trends, die auch die Modebranche betreffen werden.

Sie kommen gerade von der dmexco in Köln, der weltweiten Leitmesse und Konferenz für die digitale Wirtschaft. Welche Trends für 2016 sind relevant für die Modebranche?

Das bestimmende Thema ist nach wie vor alles mit „Data“. Die Zukunft wird vor allem geprägt sein durch neue Ansätze zur Organisation von Daten. Darüber hinaus gewinnt Social Advertising zunehmend an Bedeutung. Durch den Deutschlandstart von Instagram und Pinterest wird neben Facebook das Umfeld deutlich breiter. Der Kunde wechselt zunehmend crossmedial durch alle Kanäle, gleichzeitig steigen für Werbetreibende die Interaktionsmöglichkeiten mit ihren Kunden. Mobile ist mittlerweile kein Trend mehr, sondern Fakt und omnipräsent!

Inwieweit kann die Nutzung und Analyse von Daten Werbung erfolgreicher machen? Können Sie Beispiele aus dem Fashion-Bereich nennen?

Das Zusammenbringen verschiedenster Daten, online wie offline, eröffnet Unternehmen neue Möglichkeiten in der Ansprache von Bestands- und Neukunden. Dabei stellt das Sammeln von Daten nicht das Problem dar, eher die sinnvolle Aggregation und die Analyse. Es gilt aus ihnen zu lernen und Muster zu erkennen, um hochwertige Targeting-Profile erstellen zu können. Dann eröffnen sich ganz neue „Spielwiesen“. Speziell im Fashion-Bereich lässt sich so zum Beispiel ableiten, wann bei einem Kunden mit einem Zweit- oder Wiedereinkauf zu rechnen ist. Durch die gesammelten Daten aus der Kundenhistorie (CRM) und dem Wissen über Präferenzen ähnlich gestrickter Kunden, können „statistische Zwillinge“ oder „Look-a-likes“ auf datengetriebenen Vermarktungsplattformen wie Facebook gesucht werden. Denn wenn Susi Mustermann Interesse an Produkten von Designer X hat, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass ihre Freundinnen ähnliche Interessen haben. Ein sehr effizienter und erfolgreicher Weg, um Neukunden zu gewinnen! Außerdem ist das Auslesen von Blogs, um Trends und Interessen von Kunden zu identifizieren, ein spannendes Thema, an dem erste Händler bereits arbeiten. Wenn Sortimente dementsprechend schnell angepasst und die Kundenansprache personalisiert gestaltet werden kann, dann ist das das nächste große Ding im Fashion-Bereich.

Schauen wir auf den Bereich Marketing. Gibt es spezielle Trends, die besonders für die Fashion Branche relevant sind?

Kunden bewegen sich rein intuitiv mit mehreren Endgeräten auf verschiedenen Kanälen gleichzeitig und erwarten überall entsprechende Informationen. Für die Fashion-Branche wird dies künftig eine wichtige Rolle spielen. Hier geht der Trend ganz klar Richtung crossmedialer Kommunikation und Personalisierung, um Kunden jederzeit relevante Inhalte und Services zur Verfügung zu stellen. Hier sehen wir speziell im Bereich Content Marketing mit intelligentem Storytelling, Native Advertising und allen voran Bewegtbild sehr viel Potenzial für Shop-Betreiber und Händler. Grundsätzlich lässt sich aber auch festhalten, dass feedbasierten Werbeformaten bei Google, Facebook oder auch im Fashion Bereich die Zukunft gehört.

Was sind die Herausforderungen des Marketings von Morgen?

Die wohl größte Herausforderung im Online Marketing ist die steigende Komplexität. Dies ist vor allem bedingt durch die wachsende Zahl an Kommunikationskanälen und der Dynamik, mit der sich die einzelnen Kanäle entwickeln. Unternehmen müssen dafür die entsprechende Risikobereitschaft mitbringen, verschiedene Maßnahmen für sich zu testen. Aber noch viel wichtiger ist es, dafür benötigtes Kapital und qualifiziertes Personal zur Verfügung stellen zu können.

Welche Empfehlungen haben Sie für Händler aus dem Fashion-Bereich für das Online-Marketing?

Befreien Sie sich von der Abhängigkeit bei Google und Facebook. Lernen Sie intensiv Ihre eigenen Kundendaten zu verstehen um daraus intelligente Vermarktungskonzepte abzuleiten. Denn der intelligente Umgang mit Daten wird zukünftig einer der wenigen Wettbewerbsvorteile von Händlern sein. Was die Werbeformate betrifft legen wir vollen Fokus auf das Thema Bewegtbild und feedbasierte Ads. Und über allem steht: think mobile first!

Photos: zazzle.de; BlueSummit

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