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EEG-Umlage: Textilindustrie fordert „Systemwechsel"

Von Reinhold Koehler

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Das sogenannte „Erneuerbare Energien Gesetz (EEG), mit dem vor allem Unternehmen dazu verpflichtet werden, einen finanziellen Beitrag zur Energiewende zu leisten, bleibt weiterhin umstritten. Auch nach einer soeben vorgenommenen Novellierung des Gesetzes durch den Deutschen Bundestag zeigt sich vor allem die deutsche Textil- und Modeindustrie sichtlich unzufrieden mit den Ergebnissen.

„Die heute beschlossene EEG-Novelle springt zu kurz“, erklärt Ingeborg Neumann, Präsidentin des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie (Textil+Mode). „Sie hilft zwar einigen Unternehmen, die weitaus meisten müssen aber auch in Zukunft die volle EEG-Zulage zahlen. Das ist im internationalen Wettbewerb teilweise ruinös. Deswegen muss ein Systemwechsel bei der Finanzierung her!“

Mit der vom Bundestag beschlossenen Novellierung des EEG sinkt die Schwelle, von der an Unternehmen teilweise von der EEG-Umlage befreit sind, von 17 auf 14 Prozent des Stromkostenanteils an der Bruttowertschöpfung des Unternehmens.

Nur rund zehn Prozent der Modeunternehmen profitieren

Bisher, so der Verband, seien nur rund 70 von 1.400 Unternehmen der deutschen Textil- und Modeindustrie teilweise entlastet, also gerade mal fünf Prozent. Wie viele Unternehmen die Neuregelung nutzen könnten, sei noch nicht genau bezifferbar. „Auch in Zukunft werden aber voraussichtlich mehr als 90 Prozent der Unternehmen die volle EEG-Umlage zahlen müssen,“ befürchtet Neumann. Diese werde nämlich nach Schätzungen von Fachleuten in den nächsten Jahren noch um zwei bis drei Cent je Kilowattstunde ansteigen.

Unterstützung erhält Textil+Mode vom Bündnis faire Energiewende, einer Allianz mehrerer Industrieverbände, das ebenfalls einen Systemwechsel bei der EEG-Umlage fordert. So sollen die Kosten für die Finanzierung Erneuerbarer Energien künftig nicht mehr auf den Strompreis aufgeschlagen, sondern aus Haushaltsmitteln finanziert werden. Dadurch könnten die Produktionskosten gesenkt und Investitionen wieder attraktiv werden. Gleichzeitig werde die Finanzierung der Energiewende auf diese Weise sozial gerechter.

Foto: Uwe Schlick / pixelio.de

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