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Ein Jahr später bei Kings of Indigo: „Man muss rentabel sein, um etwas zu bewirken“

Von Caitlyn Terra

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Kings of Indigo HW23. Bild: Kings of Indigo

Knapp ein Jahr ist nach dem Konkurs der Muttergesellschaft der Denim-Marke Kings of Indigo vergangen und ein dreiviertel Jahr nach dem Relaunch. Mit dem deutschen Unternehmerpaar Kathrin und Sebastian Proft hat die Marke einen neuen Besitzer gefunden und baut wieder an ihrer Zukunft.

Während Kings of Indigo von außen immer noch dasselbe ist, ist es von innen „zu 100 Prozent ein anderes Unternehmen“, so die Geschäftsführerin für die Niederlande, Mariska Stolwijk, telefonisch gegenüber FashionUnited. Kings of Indigo gehört zum Unternehmen Proft des Ehepaars und schließt sich den Marken Feli + Hans, Stapf und Dollinger Shops an. Alle Marken setzen einen starken Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit. „Alle Partner:innen mussten neu zusammengeführt werden“, erklärt Stolwijk, „das ist eine Menge Arbeit. Das Ergebnis ist, dass wir auf eine neue Art und Weise wachsen, bei der viele Werte gleich bleiben, aber andere Dinge angepasst werden mussten.“

Mit der Ankunft der neuen Eigentümer:innen ist viel kaufmännisches Wissen in Kings of Indigo eingeflossen. Sebastian Proft arbeitet auch als Verkaufs- und Finanzdirektor, während Kathrin Proft hauptsächlich hinter den Kulissen für Kings of Indigo tätig ist. Daneben hat sich auch die Struktur der Marke seit dem letzten Jahr verändert. So wurde beispielsweise der Vertrieb in mehreren Märkten intern übernommen. In den Niederlanden, Belgien und Österreich arbeitet die Marke beispielsweise nicht mehr mit Agenturen zusammen. In Deutschland kontrolliert sie ein größeres Gebiet und arbeitet nur noch mit zwei Agenturen zusammen. Das Unternehmen arbeitet auch an neuen Märkten in Nord- und Südeuropa. „Dort suchen wir nach Agenturen, auch weil sie näher an der Kundschaft sind und es ohnehin oft kulturelle Unterschiede gibt.“

Kings of Indigo: Wie geht es weiter?

Kings of Indigo hat außerdem angefangen, mit mehreren neuen Lieferant:innen zusammenzuarbeiten. Zum Beispiel hat das Unternehmen begonnen, in Nordmazedonien und der Ukraine zu produzieren. Stolwijk räumt ein, dass der Handel mit der Ukraine nicht immer einfach ist, weil zum Beispiel nicht jede Lieferung im Land ankommt, aber Kings of Indigo erfährt viel Dankbarkeit von den ukrainischen Partner:innen. „Wir befinden uns glücklicherweise an der Grenze zur Slowakei, also weiter weg vom Konflikt. Die Leute sind sehr froh, dass wir genau in dieser Zeit mit der Zusammenarbeit begonnen haben“, so Stolwijk. Sie sagt auch, dass die neuen Eigentümer:innen versuchen, die Menschen dort auch auf andere Weise zu unterstützen, als nur Geschäfte mit dem Land zu machen. „Das ist sehr schön“, sagt sie.

Es werden auch vielfältigere Produkte unter anderem von diesen Lieferant:innen, aber auch vom Rest der Produktionskette erscheinen. In der Tat will Kings of Indigo auch das Angebot an Produktkategorien erweitern, wie zum Beispiel Strickwaren, Blazer und Oberbekleidung. Was sich auch innerhalb der Kollektionen ändern wird, ist die Einführung von Pre-Collections. In der Tat soll ab FW24 mit einer Pre-Fall-Kollektion begonnen werden, so dass es eine breitere Streuung gibt und Kings of Indigo „im Moment mit den wechselnden Jahreszeiten relevanter ist“. „Dadurch können wir besser auf die Bedürfnisse der Einzelhändler:innen eingehen. Für die Geschäfte ist es manchmal schwierig, all diese Waren auf einmal zu bekommen. Außerdem ändern sich die Jahreszeiten.“ Zum Zeitpunkt des Telefongesprächs herrscht in den Niederlanden immer noch ein sehr warmer Herbst. „Jetzt möchte man vielleicht eine Bluse tragen, aber in ein paar Wochen wird es Strickware sein. Und wenn wir mehr mit südlichen Ländern zusammenarbeiten wollen, in denen die Sommer länger sind, hilft eine Vorkollektion.“

Letztendlich geht es darum, dass Kings of Indigo eine profitable Marke wird. „Wir können nachhaltig sein, aber wenn man es nicht auch kommerziell betrachtet, ist es nichts wert. Man sollte den kommerziellen Wert nicht über die Nachhaltigkeit stellen, aber man muss eine profitable Marke sein, um auch etwas bewirken zu können“, fasst Stolwijk zusammen. Mit den Veränderungen im Unternehmen hofft die Geschäftsführerin, dass die Verbraucher:innen „mit ihrem Geldbeutel für Kings of Indigo stimmen werden“.

Dieser übersetzte Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.nl.

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Kings of Indigo