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Ende des Boykotts: Usbekische Baumwolle frei von Kinder- und Zwangsarbeit

Von Regina Henkel

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Foto: Bremer Baumwollbörse

Die Nichtregierungsorganisation Cotton Campaign mit Sitz in den USA hat Baumwolle aus Usbekistan rehabilitiert. Kinder- und Zwangsarbeit bei der Baumwollernte in Usbekistan gehören demnach inzwischen der Vergangenheit an, darum lässt Cotton Campaign den internationalen Boykottaufruf fallen. Für den Gesamtverband der deutschen Maschenindustrie – Gesamtmasche e.V. ist das eine erfreuliche Nachricht. „Wir freuen uns über diesen längst überfälligen Schritt“, sagt Silvia Jungbauer, Hauptgeschäftsführerin von Gesamtmasche. „Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) berichtet schon seit mehreren Jahren positiv zur usbekischen Baumwollernte.“

Das Ende des Boykotts sei für die gesamte deutsche Textilbranche eine gute Nachricht. Der Handel mit usbekischen Baumwollprodukten war zwar nie sanktioniert, so der Verband, doch seit 2009 hatten insgesamt 331 international tätige Marken und Einzelhändler ein „Baumwollversprechen“ der NGO unterzeichnet. „Der Boykott-Aufruf der Cotton Campaign vergrößerte Usbekistans Abhängigkeit von Russland und China“, meint Silvia Jungbauer. „Diese Entwicklung können wir jetzt aufhalten.“

Die ILO spornt indessen internationale Hersteller an, sich in dem Land zu engagieren, denn inzwischen gilt Usbekistan als nachhaltige Beschaffungsalternative zu China. Die ILO attestiert Usbekistan in ihrem aktuellen Monitoringbericht, dass die Baumwollernte frei von Kinder- und Zwangsarbeit abläuft. Seit April 2021 gewährt die Europäische Union Usbekistan zollfreien Marktzugang durch den Sonderstatus “GSP+”. Diesen erhalten nur Entwicklungsländer, die erwiesenermaßen 27 internationale Konventionen in den Bereichen Arbeit, Soziales, Umwelt und Menschenrechte umgesetzt haben und auch einhalten.

Die Cotton Campaign ist eine Koalition aus nichtstaatlichen Menschenrechtsorganisationen, unabhängigen Gewerkschaften, Markenverbänden, verantwortungsbewussten Investoren und Wissenschaftlern, die sich für die Beendigung der Zwangsarbeit in der Baumwollproduktion einsetzen.

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