Ende für Esprit in Frankreich

Die Modeunternehmen Esprit hat seinen Betrieb in Frankreich eingestellt. Dies geht aus einem Gerichtsbeschluss vom 9. September hervor. Bereits vier Monate zuvor hatte die Gruppe Insolvenz für ihre europäischen Aktivitäten angemeldet.

Das Handelsgericht Nanterre begründete die Entscheidung damit, dass der Geschäftsbetrieb nicht fortgeführt werden könne. Ein Sanierungsplan zur Schuldentilgung sei unmöglich.

Die französische Tochtergesellschaft Esprit de Corp France mit Sitz in Boulogne-Billancourt befand sich seit dem 18. Juli in einem Insolvenzverfahren. Zum Zeitpunkt des letzten Jahresabschlusses beschäftigte das Unternehmen 145 Mitarbeitende in Frankreich und erzielte einen Jahresumsatz von knapp 32 Millionen Euro. Laut Website war die Marke im Juli an über hundert französischen Verkaufsstellen präsent.

Insolvenzen in Europa

Die in Deutschland ansässige und an der Börse von Hongkong notierte Gruppe hatte im Mai Insolvenz für ihre europäischen Aktivitäten angemeldet. Geplant war eine Restrukturierung, um die durch gestiegene Kosten und die Folgen der Covid-19-Pandemie entstandenen Schwierigkeiten zu überwinden.

Neben der Tochtergesellschaft Esprit Europe waren sechs weitere deutsche Gruppengesellschaften von der Insolvenzanmeldung betroffen. Die Schweizer und belgischen Tochtergesellschaften, in denen Esprit ebenfalls Filialen betreibt, hatten bereits im März und April Insolvenz angemeldet.

Gegründet wurde das Bekleidungsunternehmen 1968 in San Francisco vom US-amerikanischen Hippie-Paar Douglas und Susie Tompkins, die auch die Marke The North Face ins Leben riefen. Ihre ersten Artikel verkauften sie von einem Volkswagen-Bus aus in ganz Kalifornien.

Die Gründer sind schon lange nicht mehr am Ruder. Der Konzern ist seit 1993 börsennotiert. Der Hauptsitz befindet sich im deutschen Ratingen bei Düsseldorf. Esprit ist nach eigenen Angaben in über 40 Ländern mit 586 Filialen vertreten. (AFP)

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