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Es scheitert am Geld - Basler Fashion Gruppe muss schließen

Von Simone Preuss

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Die Basler Fashion Gruppe mit Sitz im unterfränkischen Goldbach teilte am gestrigen Donnerstag mit, dass der Geschäftsbetrieb in naher Zukunft geschlossen werden muss; al­ler Vor­aus­sicht nach zum 30. No­vem­ber 2017. Das Unternehmen hatte bis zuletzt mit einem strategischen Investor verhandelt, konnte sich aber nicht auf eine Kaufsumme einigen, weshalb eine Übernahme scheiterte. Gestern informierte die Geschäftsleitung deshalb die Mitarbeiter des DOB-Herstellers, die in den kommenden Tagen ihre betriebsbedingten Kündigungen erhalten werden.

"Zum Schluss gab es sechs hochinteressierte Investoren – einer ist übrig geblieben, der im August nochmal die Gläubigerversammlung überzeugt hat, dass er ein neues Angebot vorlegen will. Letztendlich ist es am altbekannten Thema gescheitert – dem Geld!", erklärte Percy Scheidler, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Aschaffenburg.

Basler Fashion Gruppe muss Geschäftsbetrieb einstellen

Betroffen sind allein am Stammsitz in Goldbach 300 Mitarbeiter sowie rund 30 Auszubildende, ebenso die Basler Fashion GmbH, die BAG GmbH, die Basler Fashion Retail Services GmbH und die Premiummarke St. Emile GmbH, die erst zu Jahresanfang erstanden wurde. Weltweit beschäftigt die Basler Fashion Gruppe über 1.100 Mitarbeiter in 60 Ländern.

Nach Insolvenzrecht werden die Kündigungsfristen auf bis zu drei Monate verkürzt werden. Ein Interessensausgleich und Sozialplan wurden zur Sicherung der Besitzstände und Rechtsansprüche der Beschäftigten verhandelt und unterschrieben. Laut Scheidler ist jedoch sicher, dass nicht alle Beschäftigten bis zum Ende der Kündigungsfrist arbeiten können, da keine neue Kollektion gestartet wird. Die Zeit bis Ende November werde daher lediglich von Restproduktion und Abverkauf geprägt sein.

"Die aktuelle Herbst-Winter-Kollektion 2017 wird derzeit an den Handel ausgeliefert. Die Basler-Shops und die Shops von ST.EMILE bleiben auf jeden Fall bis zum Saisonende der Herbst-Winter-Kollektion geöffnet, also voraussichtlich bis Ende des Jahres 2017. Für alle Handelspartner wird die Basler Gruppe bis zum Frühjahr 2018 zur Verfügung stehen, damit die aktuelle Herbst-Winter-Kollektion vertragsgemäß abgerechnet werden kann", heißt es in Baslers Pressemitteilung. Zudem werden ein Abwicklungsteam und die Beschäftigten einiger Outlet-Stores voraussichtlich noch bis Ende Februar 2018 weiterbeschäftigt.

Wie auch andere Unternehmen in der Branche Basler Fashion verzeichnete in den vergangenen Jahren rückläufige Umsätze. Dieser Rückgang konnte nicht durch entsprechende Gegenmaßnahmen kompensiert werden und die Basler Fashion Gruppe befindet sich seit Ende Mai in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Jetzt ist eine Betriebsstilllegung unvermeidlich ist. Die Gläubigerversammlung hatte bereits am 17. August 2017 beschlossen, dass der Geschäftsbetrieb von Basler Fashion und ST.EMILE eingestellt werden muss.

Die Firma Basler wurde 1936 als Familienunternehmen in Berlin gegründet. Der DOB-Hersteller hat sich in rund 80 Jahren zu einer international agierenden Modemarke entwickelt. Derzeit betreibt Basler weltweit 40 eigene Geschäfte und etwa 80 Shop-in-Shops sowie 13 Outlets.

Fotos: Basler-Website

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