Esprit: Sparmaßnahmen beflügeln das Ergebnis
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Der Bekleidungskonzern Esprit Holdings Ltd. ist bei seinen Umbauarbeiten weiter vorangekommen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/17 sanken die Umsätze angesichts zahlreicher Ladenschließungen wie erwartet, gleichzeitig konnte aber das Ergebnis verbessert werden. Der Nettogewinn wurde gegenüber dem Vorjahr sogar verdreifacht. Für das laufende Jahr rechnet das Management mit einer Fortsetzung dieser Trends.
Im vergangenen Geschäftsjahr, das Ende Juni abgeschlossen wurde, kam Esprit auf einen Konzernumsatz in Höhe von 15,9 Milliarden Hongkong-Dollar (1,7 Milliarden Euro). Gegenüber dem Vorjahr schrumpften die Erlöse damit um 10,4 Prozent, bereinigt um Wechselkursveränderungen gingen sie um 8,7 Prozent zurück. Da der Konzern seine kontrollierten Verkaufsflächen im Rahmen des laufenden Sparprogramms um 8,5 Prozent verkleinert hatte, war mit einem entsprechenden Umsatzrückgang gerechnet worden.
Auch in Deutschland, dem größten Einzelmarkt von Esprit, schrumpfte der Umsatz. In den stationären Shops und im Großhandel sank er um 8,8 Prozent auf 5,5 Milliarden Hongkong-Dollar, im separat ausgewiesenen Online-Geschäft ging er um 3,8 Prozent auf 2,4 Milliarden Hongkong-Dollar zurück. Auch in den übrigen Marktregionen musste das Unternehmen erneut niedrigere Erlöse hinnehmen.
Im laufenden Jahr will Esprit seinen gezielten Schrumpfkurs fortsetzen
Positiv entwickelte sich demgegenüber das Ergebnis. Hier machten sich die Sparmaßnahmen positiv bemerkbar. So hatte der Konzern im vergangenen Jahr weitere unprofitable Filialen geschlossen und auch anderen Stellen Kosten gesenkt. Der operative Verlust fiel dadurch deutlich geringer aus als im Vorjahr: Er sank von 596 auf 102 Millionen Hongkong-Dollar. Bereinigt um Sondereffekte wurde er von 572 auf 186 Millionen Hongkong-Dollar reduziert. Aufgrund von Steuergutschriften konnte Esprit erneut einen kleinen Nettogewinn erzielen. Der Jahresüberschuss stieg gegenüber dem vergangenen Jahr von 21 auf 67 Millionen Hongkong-Dollar (7 Millionen Euro). Angesichts des nur kleinen Gewinns verzichtet das Unternehmen aber wie im Vorjahr auf eine Dividende.
Nachdem der Konzern im vergangenen Jahr sein Filialnetz um 95 Standorte auf weltweit 666 eigene Stores verkleinert hatte, sollen im laufenden Jahr weitere Schließungen folgen. „Kurzfristig werden wir unsere Schrumpfkur fortsetzen, weil noch nicht alle unprofitablen Shops geschlossen sind. Auch die unproduktiven Wholesale-Flächen werden weiter reduziert“, erklärte CEO Jose Manuel Martínez Gutiérrez in einer Mitteilung. Obwohl einige gezielte Neueröffnungen und eine höhere Flächenproduktivität in den verbleibenden Shops die Effekte der Schließungen dämpfen sollen, rechnet Martínez für das laufende Jahr mit einem „leichten Umsatzrückgang“. Beim Ergebnis erwartet er angesichts der Sparmaßnahmen eine ähnlich positive Entwicklung wie im vergangenen Geschäftsjahr.
Esprit, Geschäftsjahr 2016/17