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Eurozone: Stimmung hellt sich dank Olympia in Frankreich unerwartet auf

Von DPA

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Paris, Juli 2024. Credits: Maurice Carton.

Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im August überraschend aufgehellt.

Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex legte um einen Punkt auf 51,2 Zähler zu, wie S&P am Donnerstag in London mitteilte. Analyst:innen hatten hingegen im Schnitt einen weiteren Rückgang auf 50,1 Punkte erwartet.

Der Stimmungsindikator hält sich damit über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten, was unverändert auf eine leichte Expansion der wirtschaftlichen Aktivitäten hindeutet. Die Unterindikatoren hingegen entwickelten sich uneinheitlich: Der Indexwert für den Industriebereich der Eurozone sank überraschend etwas auf 45,6 Punkte, wohingegen Analyst:innen eine Stagnation erwartet haben. Der Wert für den Dienstleistungssektor stieg unerwartet und deutlich auf 53,3 Punkte.

„Auf den ersten Blick sieht es wie eine angenehme Überraschung aus: Die Wirtschaftsleistung in der Eurozone hat sich im August erholt. Ein genauerer Blick auf die Zahlen zeigt jedoch, dass die zugrundeliegenden Daten wackeliger sein könnten, als sie scheinen“, sagte Cyrus de la Rubia, Chefökonom des S&P-Partners Hamburg Commercial Bank. Der Aufschwung sei größtenteils auf einen Anstieg der Geschäftstätigkeit im Dienstleistungssektor Frankreichs zurückzuführen, die um fast fünf Punkte zulegte, was wahrscheinlich mit den Olympischen Spielen in Paris zusammenhängt.

Es ist de la Rubia zufolge zu bezweifeln, dass diese Dynamik in die nächsten Monate hinübergerettet werden kann. Denn in Deutschland habe sich das allgemeine Wachstumstempo im Servicesektor deutlich verlangsamt und das verarbeitende Gewerbe in der Eurozone sei weiterhin stark rückläufig.

In Deutschland, der größten Volkswirtschaft der Eurozone, trübte sich die Stimmung in den Industriebetrieben überraschend etwas weiter ein. Im Bereich Dienstleistungen gab der entsprechende Index deutlich stärker nach als befürchtet.

„Die Flut schlechter Nachrichten für die deutsche Wirtschaft reißt nicht ab“, ergänzte Analyst Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg. In der Industrie habe sich die Stimmung von niedrigem Niveau aus noch weiter eingetrübt, was auch mit der wachsenden Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung des wichtigen Handelspartners USA zusammenhängen dürfte. Zugleich ebben Völker zufolge im Dienstleistungssektor die zwischenzeitlichen Frühlingsgefühle sukzessive ab. Für das dritte Quartal stünden die Zeichen damit auf Stagnation.

Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, kommentierte: “Die deutsche Volkswirtschaft leidet derzeit schwerwiegend unter dem schwachen Welthandel und den protektionistischen Tendenzen.“ Darüber hinaus fehlten binnenwirtschaftliche Impulse. (dpa)

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