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Fashion for Good, C&A und Levi Strauss testen kompostierbare Polybeutel

Von Simone Preuss

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Alternatives Material für Plastiktüten. Bild: Michael Dziedzic / Fashion for Good

Jährlich werden schätzungsweise 180 Milliarden Polybeutel für die Lagerung, den Transport und den Schutz von Kleidung und Schuhen hergestellt. Ihre Herstellung, Verwendung und Entsorgung haben erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt durch einen hohen CO2-Fußabdruck und weltweit niedrige Recyclingraten. Herkömmliche Beutel werden in der Regel verbrannt, auf Deponien entsorgt oder entweichen in die Umwelt und schädigen so die natürlichen Systeme.

Die globale Nachhaltigkeitsinitiative Fashion for Good hat deshalb ein Pilotprojekt gestartet, das Alternativen zu herkömmlichen Einweg-Polybeuteln erprobt. Sie organisiert das sechsmonatige „Home-Compostable Polybag Project“ zusammen mit C&A und Levi Strauss & Co., die die neuartige Beuteln der Fashion for Good-Innovatoren Tipa Corp. und Greenhope in ihrer Lieferketten einsetzen werden.

C&A und Levi Strauss werden Kompostbeutel in Lieferketten testen

„Wir sind stolz darauf, an dem ‘Home Compostable Polybag Project’ von Fashion for Good teilzunehmen. Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie hat sich C&A das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2028 den Verbrauch von Plastik zu reduzieren. Dieses Pilotprojekt spielt eine entscheidende Rolle bei der Erreichung des C&A-Ziels der Kunststoffreduzierung und trägt wesentlich zu einer branchenweiten Umstellung bei“, kommentiert Aleix Busquets Gonzalez, Leiter der Abteilung Globale Nachhaltigkeit bei C&A, in einer Mitteilung.

Die Beutel werden aus biobasiertem Material hergestellt, um den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu verringern. Sie sind so konzipiert, dass sie entweder zu Hause oder in kommunalen Kompostieranlagen zu Kompost verarbeitet werden können.

Heimkompostierbare, wiederverschließbare Tüte mit Seitenfalte von Tipa Corp. Bild: Tipa Corp.

Das Projekt zielt darauf ab, alternative Verwendungsmöglichkeiten für Materialien zu finden, die auf Mülldeponien landen, und Verbraucher:innen, die keinen Zugang zu öffentlichen Kompostiermöglichkeiten haben, eine Option für zu Hause zu bieten.

Die Skalierung kompostierbarer Polybeutel für den Hausgebrauch birgt mehrere kritische Herausforderungen wie Funktionalität, Auswirkungen, Kosten und Infrastruktur. Sie alle werden im Laufe des Projekts bewertet.

Einwegplastik eliminieren und kooperieren

„Dieses Pilotprojekt bringt uns nicht nur unserem Ziel näher, Einwegplastik in verbrauchernahen Verpackungen bis 2030 zu eliminieren, sondern setzt auch die Zusammenarbeit in der Branche in die Praxis um, die notwendig ist, um diese allgegenwärtigen Herausforderungen zu lösen, in der Hoffnung, schädliche Elemente innerhalb der Bekleidungslieferkette zu reduzieren“, erklärt Levi Strauss-Nachhaltigkeitschef Jeffrey Hogue.

Die innovativen Beutel enthalten biobasierte Inhalte, die auf wichtige Leistungs- und Qualitätseigenschaften wie Transparenz, Haltbarkeit und Langlebigkeit geprüft werden müssen. Im Rahmen des Projekts werden sie deshalb mit herkömmlichen Kunststoffen in den Lieferketten verglichen und die Gesamtauswirkungen und die damit verbundenen Kosten der Materialien gemessen.

Tipa Corp. und Greenhope stellen Polybeutel

Das Projekt ist nach dem „Circular Polybag Pilot“ und „Reusable Packaging“ Projekt, die 2020 beziehungsweise 2021 abgeschlossen wurden, das dritte Projekt zu diesem Thema. Sie zielen darauf ab, Innovationen zu validieren, die die Abhängigkeit von neuen fossilen Brennstoffen verringern, die Auswirkungen der Produktion reduzieren und kompostierbar sind, so dass eine Deponierung vermieden werden kann.

„Die Mode ist eines der wichtigsten Segmente, in denen Verbraucher:innen nach Alternativen zu herkömmlichen Kunststoffverpackungen suchen. Deshalb sind wir sehr stolz darauf, von Fashion for Good ausgewählt worden zu sein, um an diesem innovativen Pilotprojekt teilzunehmen, bei dem Kunststoffe getestet werden, die am Ende ihrer Nutzung biologisch im Boden abgebaut werden können“, erklärt Daphna Nissenbaum, CEO und Mitbegründerin der Tipa Corp.

„Indem Tipa eine Alternative zu herkömmlichen Plastikverpackungen anbietet, hilft es nachhaltig verantwortungsbewussten Modemarken, die Plastikverschmutzung zu bekämpfen. Ein Programm wie dieses ist von entscheidender Bedeutung, um die Machbarkeit kompostierbarer Verpackungen wie der von Tipa zu demonstrieren und durch die Bildung weiterer Allianzen innerhalb der Branche eine größere Reichweite zu erzielen“, fügt sie hinzu.

”Wir freuen uns sehr, von Fashion for Good ausgewählt worden zu sein, um an diesem gemeinsamen Projekt mit so glaubwürdigen globalen Parteien teilzunehmen. Die Verschmutzung durch Plastikmüll ist ein massives, systemisches Problem, und dieser Ansatz einer kollaborativen Plattform ist einer der effektivsten Wege, um schnell zu glaubwürdigen, skalierbaren Lösungen zu gelangen. Mit unserer Technologie ist Greenhope bereit, willens und in der Lage, dieses Projekt bis zu seinem positiven Ende zu unterstützen: die Verknüpfung von nachhaltigem Konsum und die Produktion globaler Marken mit positiven sozialen Auswirkungen auf die Bauernkooperativen in den Entwicklungsländern, die die biobasierten Rohstoffe liefern“, sagt Greenhope-CEO und Mitbegründer Tommy Tjiptadjaja.

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