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Fashion-Transparency-Index 2021 zeigt Fortschritt und Nachholbedarf auf

Von Regina Henkel

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Business
Martin J. Kielmann für CmiA

Das internationale Fashion-Netzwerk Fashion Revolution hat seinen jährlichen Fashion Transparency Index herausgebracht. Seit 2014 überprüft die Organisation damit die Transparenzbemühungen und Fortschritte vieler großer Modeunternehmen weltweit. Für den Fashion Transparency Index 2021 wurden diesmal 250 der weltweit größten Modemarken und Einzelhändler unter die Lupe genommen und danach eingestuft, welche Informationen sie über ihre sozialen und ökologischen Richtlinien, Praktiken und Auswirkungen in ihren Betrieben und ihrer Lieferkette offenlegen.

OVS aus Italien macht den größten Sprung nach vorne

Das Fazit: Der Fortschritt bei der Transparenz ist bei den 250 größten Modemarken und Einzelhändlern der Welt immer noch zu langsam, wobei die Marken im Fashion Transparency Index 2021 eine durchschnittliche Gesamtpunktzahl von nur 23 Prozent erreichen.

Die italienische Marke OVS erreichte in diesem Jahr mit 78 Prozent die höchste Punktzahl und einen Anstieg von 44 Prozent gegenüber 2020. Ihr folgt H&M (68 Prozent), Timberland und The North Face (jeweils 66 Prozent). Dagegen erhielten 20 große Marken eine Bewertung von 0 Prozent, darunter Billabong, celio, Elie Tahari, Fashion Nova, Jessica Simpson, KOOVS, Max Mara, Mexx, New Yorker, Quiksilver, Pepe Jeans, Roxy, Tom Ford, Tory Burch und Youngor.

Offenlegung der Lieferkette

Die Offenlegung der Lieferkette habe sich unter den großen Modemarken und Einzelhändlern weiter verbessert, aber immer noch gäben nur 47 Prozent der Marken ihre Produktionsstätten preis und etwa nur jede vierte Marke (27 Prozent) geht bis in die Vorstufe und veröffentlicht auch Stoffproduzenten. Immerhin waren es aber drei Prozent mehr als im letzten Jahr. Immerhin 19 Marken, die im letztjährigen Index überprüft wurden, haben inzwischen zum ersten Mal ihre Hersteller der ersten Ebene offengelegt, so die Organisation. Darunter Boohoo, Carhartt, Carrefour, Desigual, Dick’s Sporting Goods, Dr. Martens, Ermenegildo Zegna, Fendi, Foschini, Fossil, Gucci, JD Sports, LL Bean, Mango, Miu Miu, Nordstrom, Otto, Prada und UGG. „Es ist aufregend zu sehen, dass mehrere große Luxusmarken in diesem Jahr zum ersten Mal ihre Lieferanten offenlegen, was einen wichtigen Schritt in Richtung Transparenz in diesem Teil der Branche darstellt“, heißt es in der Zusammenfassung des Berichts. „Wir hoffen, dass mehr Marken diesem Beispiel folgen werden.“

Auswirkungen von Covid-19

Auch das Thema Pandemie wurde im Index berücksichtigt. So stellte die Organisation fest, dass nur 18 Prozent der Markenunternehmen Daten über ihre Auftragsstornierungen im vergangenen Jahr offenlegten. Als der öffentliche Aufschrei die Marken unter Druck setzte, die Bestellungen wieder aufzunehmen, schlugen einige Marken ihren Lieferanten vor, starke Rabatte auf die zuvor vereinbarten Preise zu akzeptieren, während anderen mit Stornierung gedroht wurde, falls die Rabatte nicht akzeptiert würden. Bis zu diesem Punkt ergab die Untersuchung, dass nur 14 Prozent der Marken den Prozentsatz der Rabatte auf zuvor vereinbarte Zahlungsbedingungen offenlegten.

Entsprechend enttäuschend sei auch der Ausfall des diesjährigen Lieferantenfeedbacks gewesen: Nur drei von im letzten Jahr fünf Prozent hätten es 2021 überhaupt abgefragt.

Fashion revolution
Fashion Transparency Index