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Festliche Verbraucherstimmung versöhnt den Einzelhandel

Von Reinhold Koehler

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Nach einem für den deutschen Einzelhandel insgesamt doch recht durchwachsenen Jahr schicken sich die deutschen Verbraucher zu Weihnachten doch noch an, die Geschäftsentwicklung der Händler positiv zu gestalten. Laut einer aktuellen Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zeigen sich die Deutschen kurz vor Weihnachten in Hochstimmung.

Das Vertrauen in die boomende Wirtschaft sei weiter hoch, heißt es in der am Freitag veröffentlichten Konsumklimastudie für Dezember. Dazu kommt, dass sich derzeit die wenigsten Menschen Sorgen um ihren Job machen müssen. Daher rechnet die GfK auch für den Januar 2018 mit einem Anstieg des Konsumklimas. Dabei spielt es anscheinend keine Rolle, dass sich Deutschland weiterhin ohne gewählte Regierung in einer politischen Hängepartie befindet. Schließlich hätten die Verbraucher vielleicht gerade mit der geschäftsführenden Regierung das Gefühl: „Das Geschäft läuft weiter,“ mutmaßt der GfK-Experte Rolf Bürkl.

Zum positiven Trend passt auch die Tatsache, dass die Deutschen ihre finanzielle Lage generell für gut befinden. Nach einer kurzen Delle legte die Einkommenserwartung im Dezember nämlich wieder zu. Die Konsumenten gingen davon aus, dass die Wirtschaft auch in Zukunft auf Hochtouren laufe, so Bürkl. Demnach erreichte die Konjunkturerwartung im Dezember den höchsten Stand seit Juli 2014. Äußerst gut stehe es auch um die Kauflaune: Zwar wies der Indikator für die Anschaffungsneigung gegenüber November ein kleines Minus auf, legte aber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ordentlich zu.

Stationärer Handel enttäuscht

Verbraucherstimmung und Anschaffungsneigung sind also pünktlich zur Jahresendzeit-Rallye auf viel versprechendem Niveau, und die Verbraucher werden laut Umfragen durchschnittlich 278 Euro in Geschenke investieren – zwei Euro weniger als im Weihnachtsgeschäft 2016.

Entsprechend erfreut zeigt sich der Handel. Der Handelsverband Deutschland (HDE) erwartet gar „ein gutes Weihnachtsgeschäft. Die Rahmenbedingungen stimmen“. Man erwarte für das gesamte Weihnachtsgeschäft im November und Dezember einen Umsatz von 94,5 Milliarden Euro - und damit ein Plus von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr, heißt es von Verbandsseite. Ob diese Rechnung aufgeht, wird sich jedoch erst noch herausstellen. Bislang bescherte das Saisongeschäft nämlich fast nur dem Online-Handel satte Wachstumsraten.

Während die Experten von einem Umsatzplus im Online-Handel von satten zehn Prozent erwarten, hat der stationäre Einzelhandel wieder einmal das Nachsehen. Während sich die Internetshops über erwartete Einnahmen in Höhe von zwölf Milliarden Euro freut, erlebt wohl so manches Ladengeschäft seine letzte Weihnachtssaison. Selbst die Handelsexperten müssen zugeben: „Die Zahl der Besucher von Läden im bisherigen Weihnachtsgeschäft eher mäßig“.

Foto: birgitH / pixelio.de

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