Foot Locker leidet unter widrigen Rahmenbedingungen
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Für den US-amerikanischen Sportartikelhändler Foot Locker Inc. endete das Geschäftsjahr 2017/18 mit einer Enttäuschung. Im vierten Quartal bekam das Unternehmen die mangelnde Kauflaune der Kunden erneut zu spüren, unter dem Strich standen aufgrund von Sonderbelastungen rote Zahlen. Auch die Resultate für das gesamte Geschäftsjahr lagen angesichts der Probleme, mit denen sich die Branche in Nordamerika seit längerem konfrontiert sieht, unter den Erwartungen.
„Die dramatischen Veränderungen, die das Verhalten und die Ansprüche unserer Kunden beeinflussen, haben unsere Geschäfte im vierten Quartal belastet – wie schon im ganzen Jahr 2017“, räumte Richard Johnson, der Chairman und CEO von Foot Locker, ein. „Trotzdem bleiben wir ein hoch profitables Unternehmen, auch wenn Umsatz und Ergebnis nicht so ausgefallen sind, wie wir das am Jahresbeginn geplant hatten.“ Der Einzelhändler habe aber strategische Maßnahmen ergriffen, mit denen er organisatorisch und finanziell gut aufgestellt sei, um die Geschäfte „erfolgreich zu verändern“, betonte Johnson.
Trotz einer zusätzlichen Woche lag der Umsatz nur auf dem Niveau des Vorjahres
Im gesamten Geschäftsjahr lag der Umsatz von Foot Locker bei 7,78 Milliarden US-Dollar (6,3 Milliarden Euro). Damit konnte es das Vorjahresniveau lediglich um 0,2 Prozent übertreffen, obwohl das abgelaufene Jahr eine Verkaufswoche mehr umfasste als das vorherige. Zudem profitierte der Turnschuhhändler von günstigen Wechselkurseffekten: Währungsbereinigt sank der Umsatz um 0,5 Prozent. Auf vergleichbarer Fläche schrumpften die Erlöse um 3,1 Prozent.
Der Jahresüberschuss schrumpfte um rund 57 Prozent
Auch das Ergebnis bot keinen Anlass zur Freude: Der Nettogewinn brach gegenüber dem Vorjahr um 57,2 Prozent ein und erreichte nur noch 284 Millionen US-Dollar (230 Millionen Euro). Der Gewinn pro Aktie sank von 4,91 US-Dollar auf 2,22 US-Dollar. Allerdings belasteten hohe Einmalaufwendungen die Resultate: So schlugen die Folgen eines Rechtsstreits um Pensionszahlungen, Abfindungen, Wertberichtigungen und die Auswirkungen der Steuerreform in den USA negativ zu Buche. Bereinigt um diese Faktoren und die zusätzliche Verkaufswoche sank der Gewinn pro Aktie nach Angaben des Unternehmens lediglich um 17 Prozent auf 3,99 US-Dollar.
Im vierten Quartal stieg der ausgewiesene Umsatz um 4,6 Prozent (währungsbereinigt +2,0 Prozent) auf 2,21 Millionen US-Dollar. Das hatte der Einzelhändler aber nur der zusätzlichen Woche und neuen Filialen zu verdanken. Auf vergleichbarer Fläche machte sich die anhaltende Nachfrageschwäche bemerkbar und führte zu einem Rückgang um 3,7 Prozent. Angesichts der zahlreichen Sonderbelastungen musste das Unternehmen einen Quartalsverlust in Höhe von 49 Millionen US-Dollar verbuchen. Im Vorjahreszeitraum hatte es noch einen Überschuss von 189 Millionen US-Dollar erzielt.
Für 2018/19 erwartet das Unternehmen flächenbereinigte Umsätze auf dem Niveau des Vorjahres oder leicht darüber. Außerdem soll die Bruttomarge wieder verbessert werden. Erst einmal ist aber Geduld gefragt. Im ersten Quartal würden sich die Umsätze und Margen voraussichtlich ähnlich entwickeln wie in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres, erklärte Finanzchefin Lauren Peters. Erst in der zweiten Jahreshälfte sei mit einem Wachstum auf vergleichbarer Fläche zu rechnen.
Foot Locker, Geschäftsjahr 2017/18