Forscher:innen sehen privaten Konsum 2023 wegen hoher Inflation zurückgehen
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Konjunkturforscher:innen rechnen damit, dass der private Konsum in diesem Jahr wegen der gestiegenen Preise leicht zurückgeht, und zwar um 1,0 Prozent. „Inflationsbedingte Kaufkraftverluste machen vielen Haushalten zu schaffen“, erklärte das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung am Donnerstag. Für 2024 rechnen die Ökonom:innen dann aber mit einer Entspannung und einem Anstieg des privaten Konsums um 1,4 Prozent.
Die durchschnittliche Teuerungsrate wird laut IMK nach 6,9 Prozent 2022 in diesem Jahr bei 5,3 Prozent liegen. „Im Jahresverlauf verringert sich der Preisauftrieb aber“, prognostizieren die Forscher:innen. Für 2024 rechnen sie mit einer Teuerungsrate von 2,4 Prozent.
Bei den Arbeitslosenzahlen nimmt das Institut einen Anstieg um knapp 100 000 Personen an, so dass im Jahresmittel knapp 2,52 Millionen Menschen arbeitslos sein werden. „Das entspricht einer Quote von 5,4 Prozent, ein Anstieg um 0,1 Prozentpunkte gegenüber 2022.“ Für 2024 werden rund 2,49 Millionen Arbeitslose erwartet, was einer Quote von wieder 5,3 Prozent entspricht.
Prognose für das Wirtschaftswachstum leicht angehoben
Das Institut hob seine Jahresprognose für das Wirtschaftswachstum etwas an. Hatte das IMK im Dezember für das laufende Jahr noch einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,3 Prozent erwartet, geht es jetzt von 0,0 Prozent, also einer Stagnation, aus. Für 2024 gab das IMK zum ersten Mal eine Prognose ab: Demnach soll das BIP im Schnitt um 1,2 Prozent steigen.
Die Unsicherheit sei angesichts des Krieges in der Ukraine, der zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China sowie der Finanzmarktturbulenzen zwar sehr groß. Gleichzeitig hätten sich die Aussichten aber seit Ende letzten Jahres deutlich aufgehellt, hieß es. Eine sich verhalten erholende Weltwirtschaft, die hohen Auftragsbestände in der Industrie sowie der langsam anlaufende Umbau zu einer CO2-neutralen Wirtschaft stützten die deutsche Wirtschaft. (dpa)