Frankreich deckelt Preis chirurgischer Masken bei 95 Cents, textile Masken ausgenommen
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Der Preis für chirurgische Masken, die im Rahmen der Coronavirus-Bekämpfung in den Geschäften verkauft werden, wird auf 95 Cent pro Stücke festgesetzt, aber es wird keine Obergrenze für Textilmasken geben, teilte die französische Staatssekretärin für Wirtschaft und Finanzen, Agnès Pannier-Runacher, am Freitag mit.
Nach Rücksprache mit der Generaldirektion für Wettbewerb (DGCCRF) sagte sie: "Ich habe zwei Entscheidungen getroffen. Die erste besteht darin, den Preis für Einweg-Papiermasken des chirurgischen Typs zu begrenzen. Er darf 95 Eurocent pro Maske nicht überschreiten".
Die Masken für die Öffentlichkeit, chirurgische und Textilmasken, werden in Frankreich in Apotheken, kleinen Geschäften und Supermärkten verkauft. Carrefour zum Beispiel wird "10 Millionen Masken nächste Woche" verkaufen und hat "gesicherte Bestellungen", um danach einen kontinuierlichen Nachschub zu gewährleisten, so Pannier-Runacher.
Für Stoffmasken für die Allgemeinheit sollen derzeit keine Preiskontrollen eingeführt werden, weil “ein Preisvergleich nicht legitim wäre", da es so viele Masken unterschiedlicher Qualität gebe, sagte sie. "Das Ziel [ist es], dass der Öffentlichkeit ein reichhaltiges Angebot an waschbaren und wiederverwendbaren Masken mit garantierter Filtrierung zu einem Preis von etwa 20 bis 30 Cent Euro pro den Gebrauch zur Verfügung gestellt wird", so das Wirtschaftsministerium in einer Erklärung.
Aber "wir werden jede Woche Umfragen durchführen, mit Preisen auf verscheidenen Vertriebskanälen und wir werden sicherstellen, dass es keine Unzulässigkeiten gibt. Und wenn wir tatsächlich feststellen sollten, dass es diese gibt, dann werden wir den Preis deckeln”, erklärte sie.
Sie begründete die Entscheidung, den Preis für Textilmasken nicht zu regulieren, damit, dass "das Angebot viel weniger homogen ist als das von chirurgischen Masken" sei. "Sie können Stoffmasken haben, die einmal verwendbar sind, und andere, die mehr als 40 Mal verwendbar sind. Ein Preisvergleich wäre also nicht legitim. Wir müssen jedoch sicherstellen, dass die von den Händlern erzielten Gewinnspannen begrenzt und angemessen bleiben".
"Sie müssen auf dem Markt Textilmasken finden können", deren Preis, bezogen auf die Anzahl der Einsatzmöglichkeiten, bei "sehr einfachen Modellen mit guter Filterqualität" "um die 30 Cent" pro Einsatz liegt, so Agnès Pannier-Runacher.
"Wie Nutella"?
Am vergangenen Mittwoch haben sich die großen Einzelhändler Auchan, Aldi, Carrefour, Colruyt, Cora, Groupe Casino, Intermarché, Leclerc, Lidl, Netto, Supermarché Match und Système U mit der Regierung darauf geeinigt, ab dem 4. Mai Einwegmasken für weniger als einen Euro und Mehrwegmasken für 2 bis 3 Euro mit sehr geringen Margen zu verkaufen.
Die Apothekerkammer, die die Masken bis dahin, wie von der Regierung gefordert, für bestimmte Zielgruppen wie zum Beispiel. Pflegepersonal reserviert hatte, forderte Mitglieder auf, sofort mit dem Verkauf an die breite Öffentlichkeit zu beginnen. Die Supermarktketten "werden zum Selbstkostenpreis verkaufen, damit der Preis so attraktiv ist wie bei Nutella. Das ist Opportunismus", kritisierte Gilles Bonnefond, Präsident der Union der Apothekergewerkschaften (USPO).
Die Kontrollen der DGCCRF werden nach Angaben des Ministeriums "bei den Herstellern und Importeuren dieser Masken sowie beim Vertrieb" stattfinden, um zu überprüfen, ob "schlüssige Tests" zur "Filtrationsleistung" durchgeführt wurden und ob die Produkte mit "den richtigen Informationen" verkauft werden (Filtrationseigenschaften der Maske, Logo mit Angabe der Anzahl der möglichen Waschungen, Gebrauchsanweisung).
Textilmasken müssen "garantierte Filtrationseigenschaften haben, wobei 70 bis 90 Prozent der Moleküle größer als 3 Mikrometer sein müssen", sagte Pannier-Runacher. Sie sind "meistens waschbar und wiederverwendbar". Die Zahl der vorgesehenen Verwendungen variiert jedoch von Modell zu Modell stark, einige 5 Mal, andere "mehr als 40 Mal". Aus diesem Grund "eignen sie sich nicht gut" für eine Preisregulierung, so das Ministerium.
Der gewünschte Preis von 20 bis 30 Cent pro Benutzung ist für "simple Modelle mit guter Filterqualität", sagte Frau Pannier-Runacher. Es gibt aber auch "Produkte, die fast schon Haute Couture sind", mit einem höheren Preis. Außerdem "ist das Made in France etwas teurer als andernorts hergestellte".
Verbraucher sind eingeladen, Missbräuche auf der SignalConso-Plattform zu melden, auf der nach Angaben des Ministeriums bereits 1.200 Meldungen eingegangen sind. (AFP)
Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.fr veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ
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