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Fynch-Hatton-Chef Brandts: „Ich liebe die unternehmerischen Herausforderungen”

Von Ole Spötter

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Business|CEO-Interview
Fynch-Hatton-Gründer Roger Brandts Credits: Fynch-Hatton

Roger Brandts ist zurück im Chefsessel bei Fynch-Hatton. Im Interview erklärt der Unternehmensgründer die Hintergründe seiner Rückkehr, seine Ziele für den in Mönchengladbach ansässigen Bekleidungsanbieter und welche Rolle seine Töchter in Zukunft spielen könnten.

Zur Erinnerung:

Im April 2021 verabschiedete sich Fynch-Hatton-Gründer Roger Brandts in den Beirat und übergab die CEO-Rolle an Mathias Eckert. Dieser hat den in Mönchengladbach ansässigen Bekleidungsanbieter “aus privaten Gründen” verlassen und ist nun wieder für den Rottendorfer Bekleidungsanbieter S.Oliver tätig. Für Eckert übernimmt, wie kürzlich bekannt wurde, wieder Brandts die operative Verantwortung.

Brandts gründete die Casual-Marke 1998 und startete mit einer kompakten Strickkollektion. Mittlerweile bietet Fynch-Hatton ein umfangreiches Sortiment für Damen, Herren und im Bereich Home & Living an. Die Kollektionen sind in 55 Ländern in mehr als 2.850 Verkaufspunkten verfügbar. Das Unternehmen beschäftigt rund 100 Mitarbeitende.

Herr Brandts, wieso haben Sie sich entschieden, in das operative Geschäft zurückzukehren?

Diese Entscheidung war das Ergebnis einer sorgfältigen Abwägung. Angesichts der Veränderungen im Management war es für mich eine Frage der Verantwortung, in dieser wichtigen Phase selbst die Leitung zu übernehmen. Es ist eine spannende und herausfordernde Zeit, die sowohl mutige als auch besonnene Entscheidungen erfordert. Die Rückkehr in die operative Führung ist für mich eine Gelegenheit, Fynch-Hatton gezielt weiterzuentwickeln und die Werte, für die die Marke steht, aktiv zu vertreten.

Handelt es sich dabei um eine vorübergehende Entscheidung und planen Sie langfristig, wieder einen neuen CEO einzustellen?

Derzeit ist es schwer, eine klare Zeitspanne zu definieren. Mein Ziel ist es, das Unternehmen stabil und zukunftsfähig aufzustellen, sei es für die nächste Generation oder eine andere geeignete Führungskraft. Meine Töchter haben großes Interesse am Unternehmen und stehen mit ihrem Engagement und ihrer hervorragenden Ausbildung perspektivisch als Nachfolgerinnen bereit. Sollte sich aber ein externer Manager finden, der unsere Werte und die DNA der Marke versteht und weiterträgt, ist auch das eine denkbare Option.

Werden Sie den Aufgabenbereich von Herrn Eckert komplett übernehmen oder innerhalb des Führungsteams aufteilen?

Als CEO übernimmt man die Führung des gesamten Unternehmens. Aber auch die Verantwortung für die Produkte, für das Marketing und für die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Dabei weiß ich ein motiviertes Führungsteam an meiner Seite. Ich liebe die unternehmerischen Herausforderungen.

Welche Erwartungen haben Sie für die kommende Order-Saison?

Unser Ziel ist es, an Relevanz zu gewinnen – in allen Bereichen unseres Handelns. Wir wollen ein unverzichtbarer Akteur im Markt sein, von der Supply Chain über das Produkt bis hin zur Markenwahrnehmung. Diese Ambition treibt uns an, und ich bin zuversichtlich, dass wir mit diesem Fokus erfolgreich in die nächste Order-Saison starten. Dabei behalten wir stets die Entwicklungen im Markt im Auge und gehen mit klarem Kurs voran.

Bis 2025 soll die 100-Millionen-Marke beim Umsatz geknackt werden. Erwarten Sie dieses Ziel zu erreichen?

Rein objektiv betrachtet, stehen wir, was die Umsatzentwicklung betrifft, sehr gut dar. In Zeiten wie diesen geht es für uns aber eher um qualitatives Wachstum als um eine Zahl. Deshalb richten wir, auf der Basis sehr geordneter Finanzen, den Blick nun wieder stärker nach oben, um uns nachhaltig im Upper Mainstream-Segment zu verankern. Im Übergang zu den Lifestyle-Marken fühlen wir uns mit Fynch-Hatton sehr wohl. Und ich glaube, dass wir dort noch Umsatzpotenziale haben. Aber auch unsere weitere Internationalisierung spielt eine wichtige Rolle.

Wie wollen Sie Fynch-Hatton langfristig auf Erfolgskurs halten?

Die Marke ist unser Herzstück, und deshalb konzentrieren wir uns darauf, ihre Identität noch stärker herauszuarbeiten. Die Geschichte von Fynch-Hatton ist authentisch und voller Potenzial, und wir wollen sie greifbar machen – für unsere Kunden, Partner und am POS. Seit Monaten arbeiten wir intensiv an einer neuen Brand Story, die sowohl relevant als auch inspirierend ist. Es ist ein großer Schritt, aber auch ein notwendiges Investment in die Zukunft unserer Marke.

Was sind Ihre Erwartungen insgesamt für das kommende Jahr?

Das kommende Jahr sehe ich, trotz einer wirtschaftlich und politisch komplexen Ausgangslage, als eine Zeit mit vielen Möglichkeiten. Unser Ziel ist es, weiterhin exzellente Produkte zu entwickeln, die ein außergewöhnliches Preis-Leistungsverhältnis bieten. Das ist und bleibt unser USP. Unsere Marke und ihre Story werden dabei zusätzlichen Rückenwind erzeugen. Gemeinsam mit meinem Team blicke ich zuversichtlich nach vorn. Wir streben an, Fynch-Hatton als eine der führenden Marken im Premium-Casual-Segment zu etablieren.

Dieses Interview wurde schriftlich geführt.

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