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Galeria will bald mit Investor Markus Schön sprechen

Von Jule Scott

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Galeria-Filiale an der Frankfurter Hauptwache. Bild: FashionUnited

Der insolvente Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof nimmt bald Gespräche mit dem potentiellen Investor Markus Schön auf. Der Geschäftsführer des Onlinehändlers Buero.de hat in der vergangenen Woche sein Interesse an einer teilweisen Übernahme der Filialen bekundet. Ob und wie Galeria auf seine Offerte reagiert, war bisher noch nicht klar.

Gegenüber FashionUnited bestätigte das Unternehmen, dass es “in Kürze” ein persönliches Treffen zwischen Arndt Geiwitz, dem Generalbevollmächtigten von Galeria Karstadt Kaufhof, und Markus Schön geben soll. „Inhaltlich können wir daher zu den Ambitionen noch keine Stellung nehmen”, sagte ein Sprecher von Geiwitz per E-Mail am Samstag.

Interesse an über 40 Filialen

Seine Pläne und Ideen für Galeria hatte Schön seit Donnerstag in einigen deutschen Medien bekannt gegeben. Laut einem Bericht der Bild-Zeitung bekundete Schön am Dienstag sein Interesse an der Übernahme von rund 40 Galeria-Filialen gegenüber dem Warenhauskonzern. Schöns Angebot folgte einen Tag nachdem Galeria Karstadt Kaufhof erneut Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen musste. Auf eine Anfrage von FashionUnited hatte der Investor bislang noch nicht reagiert.

Ihn als Retter zu bezeichnen, sei hoch gegriffen, betonte Schön in einem Interview mit dem Sender N-tv, bestätigte jedoch sein Interesse an insgesamt 47 Galeria-Filialen. Hierbei handelt es sich um Filialen in mittelgroßen Städten wie Düren, Paderborn, Bad Homburg und Fulda, die aktuell zum Großteil mutmaßlich nicht profitabel seien und von denen er vermutet, dass sie von Schließungen bedroht wären. Fehlende Profitabilität sei für ihn kein Ausschlusskriterium, das könne man schließlich ändern.

Unabhängig von dem Treffen mit Schön werde der Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz zeitnah die Gespräche mit den Vermietern von Galeria aufnehmen. Neben der Miete geht es dabei um Fragen wie Flächennutzung, energetische Sanierungen oder Modernisierungsmaßnahmen. „Ob ein Standort erhalten bleiben kann, wird auch stark von diesen Gesprächen abhängig sein.” Galeria hatte zuletzt angekündigt, 40 von 131 Filialen schließen zu wollen.

Onlinemodell für Warenhäuser

Energiepreise seien durchaus eine Herausforderung, so Schön im Gespräch mit N-tv, dennoch möchte er nicht über Kostensenkungen spekulieren. Das Ziel sei es, “dass wieder Gewinn entsteht”. Er plane, das Konzept von Buero.de, einem Onlineshop für Büroartikel, in den stationären Einzelhandel zu übertragen, um das Einkaufserlebnis zu verbessern und dadurch auch die Profitabilität.

Das Sortiment könnte durchaus geändert werden und auch in der Präsentation der Ware an manchen Standorten sieht er Veränderungspotential, doch er setze insbesondere auf die Mitarbeitenden des Unternehmens. „Seit Jahren hören die Angestellten, ihre Arbeit lohnt sich nicht und ist an den Standorten nicht rentabel, und trotzdem kommen sie jeden Tag motiviert zur Arbeit und ziehen richtig mit”, sagte Schön gegenüber N-tv.

Zur Namensfindung habe sich Schön kaum Gedanken gemacht, der neue Name werde allerdings "weniger sperrig” sein als Galeria Karstadt Kaufhof.

Der Geschäftsführer von Buero.de wünsche sich eine Übernahme noch vor Weihnachten, berichtet die Fachzeitschrift Textilwirtschaft. Auch die Finanzierung “kriegt man hin”, sagte er. Das Interesse an Galeria Karstadt Kaufhof bestehe schon länger, doch frühere Anfragen an Miguel Müllenbach, den Vorsitzenden der Geschäftsführung des Warenhauskonzerns, blieben unbeantwortet.

Galeria Karstadt Kaufhof
Markus Schön