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Gelco gibt auf: Textilunternehmen stellt 2016 den Betrieb ein

Von Jan Schroder

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Der Gelsenkirchener Textilanbieter Gelco muss den Veränderungen im Bekleidungsmarkt Tribut zollen: Im kommenden Jahr wird das Unternehmen seine Geschäftstätigkeit beenden. „Die Gesellschafter der Gelco GmbH & Co. KG haben die geordnete Einstellung der bisherigen Geschäftsaktivität der Gesellschaft beschlossen“, teilte das Unternehmen mit. Die vorliegenden Bestellungen für die Saison Frühjahr/Sommer 2016 sollen demnach noch „in Zusammenarbeit mit den Lieferanten ordnungsgemäß zur Auslieferung kommen“, dann wird Gelco Geschichte sein. Die 2009 von der Muttergesellschaft DHG Holding übernommene Biba GmbH sei von der Entscheidung nicht betroffen, erklärte das Unternehmen.

„Wir bedauern die Entscheidung zutiefst, mussten aber letztlich die anhaltend negative Entwicklung des Textilmarktes realistisch und nüchtern zur Kenntnis nehmen“, sagte Joachim Dreier, der frühere Geschäftsführer von Gelco, dessen Familie das Unternehmen gehört. Im Jahr 2002 hatte der Bekleidungsanbieter, der zuvor vor allem im Private-Label-Geschäft tätig gewesen war, begonnen, die eigene Marke Gelco „über eigene Geschäfte und vor allem über betreute Verkaufsflächen bei Fachhändlern und Warenhäusern“ anzubieten.

Die Suche nach einem strategischen Investor für Gelco blieb erfolglos

In den Ausbau dieser Strukturen hatte das Unternehmen in den vergangenen Jahren viel Geld gesteckt. Doch angesichts gewandelter Rahmenbedingungen blieb der Erfolg aus. „Eine fortschreitende Marktkonzentration auf große, globale Anbieter mit deutlichen Kostenvorteilen, die erhebliche Ausweitung von Verkaufsfläche und eine abnehmende Konsumpräferenz der Verbraucher für Bekleidung führen zu einem Überangebot an Ware und deutlich sinkenden Margen im Bekleidungsmarkt“, erläuterte das Unternehmen, „die hohen Investitionen bei Gelco seit dem Strategiewechsel haben sich vor diesem Hintergrund leider nicht ausgezahlt.“

Neben den internen Veränderungen in der Bekleidungsbranche nannte das Unternehmen weitere Gründe für den eigenen Niedergang, namentlich die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrisen in Süd- und Osteuropa, die steigende Bedeutung des Online-Handels und höhere Beschaffungskosten. Angesichts dieser Schwierigkeiten hatten die Gesellschafter bis zuletzt nach einem „strategischen Investor“ gesucht. Ein solcher Übernahmeinteressent wurde aber nicht gefunden. Daher hätten die Eigentümer letztlich „nach langer, intensiver Überlegung“ das Ende von Gelco beschlossen.

„Wir bedauern sehr, dass die Neuausrichtung des Unternehmens vor mehr als zehn Jahren nicht zu dem von uns allen gewünschten Erfolg geführt hat“, erklärte Dreier. Den betroffenen Mitarbeitern sagte er Unterstützung zu: „Dort, wo wir können, werden wir Hilfestellung leisten“, versprach er.

Foto: Gelco

Gelco