Gericht stoppt weiteren Treuhand-Plan für Signa

Die Abwicklung des Kerngeschäfts des insolventen Signa-Firmengeflechts steht vor einer weiteren Hürde.

Das Oberlandesgericht Wien (OLG) hat den Sanierungsplan der insolventen Signa Development Selection AG gekippt, wie die Austria Presse Agentur (APA) am Freitag berichtete. Das Gericht hat dem Rekurs der Republik Österreich gegen die Treuhandsanierung von Signa Development) stattgegeben, wodurch das Gericht dem Sanierungsplan die Bestätigung versagt hat, wie die Austria Presse Agentur am Freitag berichtete.

Die Signa Development stehe weiterhin unter Unternehmensfortführung, wie Insolvenzverwalterin Andrea Fruhstorfer gegenüber der APA bestätigte. „Wir sind nach wie vor überzeugt, dass die Treuhandlösung die beste Option für die Gläubiger ist. Die ersten Verkäufe in der Signa Development Selection und der frühe Massekredit hätten eine solide Grundlage für die Erfüllung geschaffen“, erklärte sie. Auf eine Anfrage von FashionUnited reagierte Fruhstorfer bislang nicht.

Doch nach dem Gerichtsurteil, das den Sanierungsplan gekippt hat, droht nun die Insolvenz. Die Signa Development hat jedoch die Möglichkeit, gegen diese Entscheidung beim Obersten Gerichtshof (OGH) Berufung einzulegen. Das Management hat hierfür eine Frist von zwei Wochen. Bereits im März hatten die Gläubiger:innen von sowohl Signa Development dem Sanierungsplan, einschließlich der Treuhandlösung, mit großer Mehrheit zugestimmt. Die Gläubiger:innen erhofften sich durch die Treuhand und einen langsameren Immobilienverkauf höhere Erlöse bei der Abwicklung der Immobiliengesellschaft, als es bei einer sofortigen Insolvenz der Fall wäre.

Zuvor stoppte ein Wiener Gericht bereits den Treuhand-Plan für die Luxussparte Signa Prime Selection AG. Der Plan, das Portfolio der von René Benko aufgebauten Signa Prime Selection AG über mehrere Jahre zu veräußern, sei "unerfüllbar", urteilte das Wiener Oberlandesgericht im Juli. Wie nun auch bei der Signa Development Selection AG hatte die Mehrheit der Signa-Gläubiger:innen dem Treuhand-Konzept zugestimmt, doch die Republik Österreich hatte den Plan angefochten und auf einen rascheren Abverkauf gedrängt.