Gerry Weber: Umsatz sinkt beinahe um ein Viertel im ersten Halbjahr
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Das Bekleidungsunternehmen Gerry Weber meldet weiterhin sinkende Umsätze und einen Verlust im ersten Halbjahr.
Der Umsatz ging um 23,4 Prozent auf 107,7 Millionen im ersten Halbjahr 2021 zurück. Im Vorjahreszeitraum konnten noch 140,5 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Als Hauptgrund für die Umsatzeinbußen sieht das Unternehmen aus Halle die Ladenschließungen aufgrund der Corona-Pandemie, die sowohl die Erlöse im Retail- als auch im Wholesale-Geschäft einbrechen ließen.
„Nach einem pandemiebedingt schwierigen ersten Quartal konnten unsere Stores im Verlauf des zweiten Quartals nach und nach wieder bis zur Gänze öffnen. Die Umsatzentwicklung im Juni war sehr positiv und zeigt, dass unsere strategischen Initiativen am Markt angenommen werden“, sagte Florian Frank, Finanzchef der Gerry Weber International AG, in einer Mitteilung am Donnerstag.
Gerry Weber schreibt weiterhin rote Zahlen
Unter dem Strich erwirtschaftete Gerry Weber einen Verlust von 24,2 Millionen Euro im ersten Halbjahr, etwas weniger als der Fehlbetrag von 34,2 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verbesserte sich hingegen auf 5,3 Millionen Euro gegenüber minus 1,1 Millionen Euro im Vorjahr. Als Gründe nennt Gerry Weber gesunkene Kosten durch die Nutzung von Kurzarbeit und strikte Kostendisziplin.
Onlinegeschäft wächst
Ein Lichtblick für Gerry Weber ist das wachsende Onlinegeschäft, das das Unternehmen auch stärker mit den stationären Verkaufsflächen und digitalen Verkaufsplattformen vernetzt hat. Der Online-Umsatz legte 37,8 Prozent auf 20,8 Millionen Euro zu. Das Online-Wachstum konnte aber nicht den Umsatzrückgang im Retailgeschäft von Gerry Weber komplett abfedern, das um 18,2 Prozent von 74,5 Millionen Euro auf 60,9 Millionen Euro zurückging.
Noch stärker schrumpfte das Wholesale-Geschäft gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz ging hier von 66 Millionen Euro um 29 Prozent auf 46,8 Millionen Euro zurück.
Gerry Weber erwartet verschärfte Öffnungsregeln im Herbst
„Auch wenn seit Juni 2021 wieder alle Filialen geöffnet sind, geht das Unternehmen von erneut verschärften Öffnungsregeln bei steigenden Inzidenzzahlen aus, wie sie für Herbst/Winter allgemein erwartet werden”, heißt es in der Mitteilung am Mittwoch. Das führe laut Gerry Weber zu einer erheblichen Prognoseunsicherheit für das kommende Halbjahr.
„Wir sehen aktuell eine uns zuversichtlich stimmende Erholung der Umsätze online und in unseren Filialen, gehen aber gleichwohl nicht davon aus, dass wir die Umsatzausfälle zu Beginn des aktuellen Geschäftsjahres 2021 im Verlauf des Jahres werden aufholen können“, erwartet Frank.
Für das Geschäftsjahr 2021 geht Gerry Weber weiterhin von einem Konzernumsatz zwischen 260 bis 280 Millionen Euro aus und will die Profitabilität des Unternehmens weiter verbessern. Das Ebitda soll auf einen negativen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag verbessert werden.