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Gewinnrückgang bei Adidas wegen Lieferkettenproblemen erwartet

Von DPA

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Bild: Adidas by Stella McCartney, Alima Lee

Der Sportartikel-Hersteller Adidas legt am Mittwoch seine Zahlen für das dritte Quartal vor.

Das erwartet Adidas:

Der Dax-Konzern kann sich derzeit an einer guten Nachfrage erfreuen. Umsatz- und Gewinnentwicklung haben sich dadurch im zweiten Quartal beschleunigt und Konzernchef Kasper Rorsted konnte so die Prognose für das Jahr leicht erhöhen. Wermutstropfen dabei: Die Lieferketten-Probleme bremsen. So kam es im Sommer wegen der Corona-Pandemie zu einem Lockdown in Südvietnam, ein wichtiger Produktionsstandort für Adidas, insbesondere für Schuhe. Adidas begegnete dem unter anderem mit einer Verlagerung der Produktion. Dazu lasten höhere Rohstoff- und Logistikkosten auf der Rendite.

Finanzvorstand Harm Ohlmeyer schätzte bei der Veröffentlichung der Zahlen zum zweiten Quartal, dass die Corona-Pandemie und die gesamte Lieferketten-Problematik Adidas im zweiten Halbjahr rund eine halbe Milliarde Euro Umsatz kosten wird. Dies ist in der aktuellen Prognose jedoch bereits eingepreist.

Der Umsatz soll 2021 währungsbereinigt um bis zu 20 Prozent steigen. Auch der Gewinn im fortgeführten Geschäft soll etwas höher ausfallen als zuvor geplant: Hier geht das Unternehmen von 1,4 bis 1,5 Milliarden Euro aus.

Im vergangenen Quartal hat Adidas zudem endlich einen Käufer für die US-Marke Reebok gefunden. Reebok geht für bis zu 2,1 Milliarden Euro an die Authentic Brands Group (ABG). Der Abschluss der Transaktion wird im ersten Quartal 2022 erwartet. Den Großteil des Barerlöses will Adidas an seine Aktionäre ausschütten.

Das erwarten Analysten:

Die Marktexperten erwarten für das dritte Quartal eine Verlangsamung des Wachstums. Zudem dürften die Gewinne zurückgehen. In einem von Adidas zusammengestellten Konsens erwarten die Analysten im Mittel ihrer Schätzungen ein Umsatzplus von vier Prozent auf knapp 5,8 Milliarden Euro sowie einen Rückgang des Betriebsergebnisses um 12 Prozent auf 646 Millionen Euro. Das Nettoergebnis des fortgeführten Geschäfts dürfte um 15 Prozent auf 458 Millionen Euro sinken.

UBS-Analystin Zuzanna Pusz begründete das erwartete verlangsamte Umsatzwachstum unter anderem mit dem Lockdown in Asien. Jörg Frey von Warburg Research notierte, die Engpässe in den Lieferketten und eine Schwäche des wichtigen chinesischen Marktes belasteten Adidas im zweiten Halbjahr 2021. Das obere Ende des Jahresziele des Konzerns dürfte daher außer Reichweite liegen.

Die US-Investmentbank Bank of America (BofA) sieht die Geschäftsentwicklung von Adidas ebenfalls weniger rosig. Analyst David Roux begründete dies mit einer unsicheren Erholung des chinesischen Absatzmarktes und den Problemen, die derzeit in den Lieferketten vorherrschten. Diese negativen Einflussfaktoren dürften Roux zufolge länger anhalten als gedacht.

Vor allem die Absatzprobleme in China wögen schwer, da Adidas von allen großen Sportartikel-Herstellern am stärksten von diesem Markt abhänge, betonte der Analyst. So seien in den Jahren 2017 bis 2019 rund 61 Prozent des Konzernwachstums auf China entfallen. Mittlerweile hinke der Konzern zudem beim Umsatzwachstum den Konkurrenten Nike und Puma hinterher.

Für das Gesamtjahr 2021 erwarten Analysten im Schnitt einen Umsatz von 21,4 Milliarden Euro und ein währungsbereinigtes Wachstum von 18 Prozent. Den Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft sehen sie bei 1,45 Milliarden Euro. (dpa)

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