Good On You erweitert Nachhaltigkeitsanalyse auf Beauty-Marken

Der Nachhaltigkeitsbewerter Good On You erweitert sein Angebot und nimmt ab heute auch Marken der Beauty-Kategorie auf. Das heißt, Marken die Schönheitsprodukte anbieten, werden anhand der wichtigsten Umwelt-, Sozial- und Tierschutzaspekte in der gesamten Wertschöpfungskette bewertet.

Damit baut das Unternehmen auf seiner langjährigen Erfahrung als umfassendes Markenbewertungssystem für Nachhaltigkeit im Modebereich auf. Die neue Methodik für Beauty-Marken wurde dabei von den hauseigenen Nachhaltigkeitsexpert:innen von Good On You entwickelt. Sie berieten sich ein Jahr lang intensiv mit Interessenvertretungen, Branchenverbänden und den Nachhaltigkeitsteams mehrerer führender Marken, um sicherzustellen, dass die neue Methodik den Branchenkonsens über bewährte Verfahren widerspiegelt.

Wie in der Modebranche wird dabei jede Kosmetikmarke anhand von Hunderten von öffentlich zugänglichen Datenpunkten umfassend bewertet, darunter die von den Marken offengelegten Richtlinien und Initiativen, Qualitätszertifizierungssysteme und unabhängige Berichte. Dies soll ein Anreiz für Marken sein, transparenter zu werden, denn die Kosmetikbranche noch hinterher.

„Von Anfang an war es das große Ziel von Good On You, die Macht der Menschen zu nutzen, um eine nachhaltigere Zukunft zu schaffen - in der Mode und darüber hinaus. Und seit fast einem Jahrzehnt unterstützen wir Millionen von Verbraucher:innen, die auf der Suche nach vertrauenswürdigen Nachhaltigkeitsinformationen sind. Jetzt, wo wir in den Beauty-Bereich einsteigen und unsere Tools erweitern, um der Branche zu helfen, besser zu werden, sehen wir eine klare Chance für mehr Transparenz in fast allen wichtigen Bereichen, in denen wir Marken bewertet haben“, kommentiert Sandra Capponi, Mitbegründerin von Good On You, in einer Mitteilung.

Mehrheit der untersuchten Beauty-Marken ist noch nicht gut genug

Dies zeigen auch die Schlüsselerkenntnisse nach der Bewertung der ersten 239 Kosmetikmarken: So gibt es etwa fehlende Transparenz bei den Inhaltsstoffen: Während 90 Prozent der untersuchten Marken Duftstoffe verwenden, geben fast drei Viertel (72 Prozent) nicht genau an, welche Inhaltsstoffe sie verwenden. „Dies weckt Bedenken hinsichtlich möglicher Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt,“ so Good on You.

Wie in der Modebranche auch sind existenzsichernde Löhne ein vernachlässigter Aspekt: 84 Prozent der Marken ergreifen keine öffentlich bekannt gegebenen Maßnahmen, um die Zahlung existenzsichernder Löhne in ihrer gesamten Lieferkette zu gewährleisten. Dies weist laut Good on You „auf ein wichtiges Menschenrechtsproblem in der Branche hin“.

Besonders bedenklich sind auch schwammige Aussagen hinsichtlich Tierversuchen und Tierwohl: „Obwohl ‘grausamkeitsfrei’ ein beliebtes Schlagwort ist, haben 78 Prozent der Marken keine Zertifizierung, die belegt, dass sie keine Tierversuche durchführen“, fand Good on You heraus.

Nicht zuletzt gibt es Mängel auch bei der Klimaberichterstattung: Die Mehrheit (80 Prozent) der großen Kosmetikmarken „legen ihre Fortschritte bei der Erfüllung der Treibhausgasemissionsziele nicht offen, was einen ähnlichen Mangel an Transparenz in der Modeindustrie widerspiegelt“, so Good on You.

Auch nachfüllbare Verpackungen scheinen leere Versprechungen zu sein: Good on You fand heraus, dass zwar 15 Prozent der Marken nachfüllbare Produkte für mehr als ein Drittel ihres Sortiments anbieten, aber nur 2 Prozent verfolgen dies auch und berichten über Wiederholungskäufe. Dies wirft laut dem Unternehmen Fragen über die tatsächlichen Auswirkungen der Initiativen auf.

Die ersten mehr als 200 Markenbewertungen sind ab heute für Verbraucher:innen über das Good On You-Verzeichnis und die Beauty Sustainability Scorecard auf goodonyou.eco verfügbar beziehungsweise für den Einzelhandel über das aktualisierte Unternehmens-Dashboard und die API von Good On You.