Gucci bestreitet Zustände in chinesischen Fabriken
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Das italienische Luxusunternehmen Gucci wurde zum Mittelpunkt eines Fernsehskandals, demzufolge die chinesischen Mitarbeiter des Unternehmens in Italien für wenig Lohn viele Stunden lang hart arbeiten müssen, um Gucci-Produkte herzustellen.
Versteckte Kameras zeigen chinesische Arbeiter in Fabriken in Italien
Das zu Kering gehörende Unternehmen sagte, die vom italienischen Fernsehsender RAI ausgestrahlten Bilder entsprächen nicht der Wahrheit. In den Fabriken wurden versteckte Kameras benutzt, um zu zeigen, wie Vorschriften missachtet und wie unterschiedlich italienische und chinesische Arbeiter behandelt wurden. Italienische Arbeiter werden zum Beispiel nach Hause geschickt und durch chinesische Teilzeitkräften ersetzt, die aber tatsächlich mehr als Vollzeit arbeiteten.
Aroldo Guidotti vom Zulieferer Mondo Libero, einem Spezialisten für Lederwaren, wurde beim Gespräch über Sparmaßnahmen gefilmt. Er sagte unter anderem, daß seine Arbeiter Handtaschen herstellten, die er Gucci für 24 Euro verkaufe, und die im Einzelhandel für 1000 Euro weiterverkauft werden.
"Versteckte und unsachgemäß gebrauchte Kameras und Aufnahmen sorgfältig ausgewählte Zulieferbetrieben (drei von insgesamt 576) verschaffen kein wahres oder akkurates Bild von Gucci und seiner Lieferkette", dementierte Gucci die Behauptungen in einer Erklärung. Das Unternehmen sagte jedoch auch, es werde die Anzahl seiner Fabrikinspektionen erhöhen und Maßnahmen ergreifen, wo immer nötig.
Die Landesregierung der Toskana kritisierte die Sendung als Sensationsjournalismus, worauf die Reporter über Twitter antworteten, Gucci solle froh sein, dass die Missstände ans Licht gekommen seien. Zudem verwiesen sie auf einen Brand im letzten Jahr, der sieben chinesischen Staatsangehörigen, die in der italienischen Lederwarenindustrie beschäftigt waren, das Leben kostete.
Was die Preise angeht, sagte Gucci, der Vergleich sei irreführend, da er nur die Herstellungskosten einschließe und keine Material-, Versand- und Verpackungskosten.