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H&M entwickelt neue Recycling-Methode für Mischgewebe

Von Simone Preuss

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Zusammen mit dem Hongkonger Forschungsinstitut für Textilien und Bekleidung (HKRITA) hat die H&M Foundation, die Nonprofit-Organisation des schwedischen Modekonzerns, eine neue Methode entwickelt, um Mischgewebe zu neuen Fasern zu recyceln, und bahnt somit den Weg hin zu einer Kreislaufwirtschaft in der textilen Kette.

Nur mithilfe von Wärme, weniger als 5 Prozent biologisch abbaubaren grünen Chemikalien und Wasser setzt die neue innovative Methode auf einen hydrothermalen (chemischen) Faser-zu-Faser-Recycling-Prozess, um Baumwoll- und Polyesterfasern zu trennen. Der so gewonnene Polyester ist ohne Qualitätsverlust einsetzbar und gibt den Ausgangsfasern so ein zweites Leben, ganz zu schweigen von den Einsparungen für Bekleidungsunternehmen. Sowohl H&M als auch HKRITA planen, die neue Technologie der globalen Modebranche zur Verfügung zu stellen, damit ein geschlossener Kreislauf für Textilien weltweit anvisiert werden kann.

“Zu lange war die Modebranche nicht in der Lage, ihre Produkte ordnungsgemäß zu recyceln, da es für die beliebtesten Materialien wie Baumwoll- und Polyester-Mischungen keine kommerziell tragfähige Trenn-, Sortier- und Recyclingtechnologie gab”, erklärt Eric Bang, Innovationschef der H&M Foundation (im Bild rechts). “Wir freuen uns sehr, diese Technologie zu entwickeln und über das Labor hinaus zu gehen, was der Umwelt weltweit, den Menschen und Gemeinden zugute kommen wird.”

Im Jahr 2016 etablierten die H&M Foundation und HKRITA das “Closed-Loop Apparel Recycling Eco-System Program” mit dem Ziel, mindestens eine Methode zu entwickeln, um Kleidungsstücke aus Mischgeweben zu recyceln. Das Projekt soll bis 2020 laufen und hat bereits, unterstützt von der Ehime Universität und der Shinshu Universität in Japan, mit dem neuen hydrothermalen Prozess gute Fortschritte gemacht.

“Indem wir in der Lage sind, gebrauchte Textilien in neue, hochwertige Textilien zu recyceln, brauchen wir uns nicht länger nur auf neue Materialien verlassen, um eine wachsende Weltbevölkerung einzukleiden. Dies ist ein großer Durchbruch für den Aufbau einer Modebranche, die innerhalb der Grenzen des Planeten operiert”, sagt HKRITA-Geschäftsführer Edwin Keh (im Bild links).

Die Gesamtinvestitionen in das bislang größte textile Recycling-Projekt wird auf 36 Millionen US-Dollar geschätzt, von denen die H&M Foundation bereits 2,9 Millionen US-Dollar beigetragen hat und insgesamt einen Beitrag von 6,89 Millionen US-Dollar anstrebt. 7 Millionen US-Dollar wurden über die Forschungsförderung erhoben, zum Beispiel durch den Hong Kong SAR Government Innovation and Technology Fund.

Fotos: H&M Foundation-Website
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