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H&M Group will transparenter und nachhaltiger werden

Von Regina Henkel

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Im gerade veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht informiert H&M über seine Fortschritte in verschiedenen Bereichen der Nachhaltigkeit.

Mehr nachhaltige Materialien Prozent

Laut Bericht verwendete die H&M Group für die Herstellung ihrer Produkte zu 57 Prozent Materialien, die entweder recycelt oder anderweitig nachhaltig gewonnen wurden. Im Vergleich zum Jahr 2017 war das ein Anstieg um 35 Prozent. Bei nachhaltig gewonnener Baumwolle (dazu gehören zertifizierte Organic Baumwolle, Better Cotton (BCI) und recycelte Baumwolle) lag der Wert bei 95 Prozent und damit nahe dem Unternehmensziel, im nächsten Jahr 100 Prozent zu erreichen. Laut Textile Exchange ist die H&M Group der weltweit zweitgrößte Abnehmer von recycelter Baumwolle und der sechstgrößte von recyceltem Polyester.

„Recycelte Materialien sind eine Win-Win-Situation“, sagt Cecilia Brännsten, Environmental Sustainability Manager H&M Group. „Sie verhindern, dass Abfallstoffe auf Deponien landen und reduzieren den Einsatz neuer Rohstoffe.“ Da es bislang aber noch nicht genug Recycling-Lösungen für alle Arten von Textilien gibt, arbeitet H&M mit Wissenschaftlern und Innovatoren zusammen, um diesen Wandel anzugehen. „Gleichzeitig wollen wir die Verwendung anderer nachhaltig bezogenen Materialien so schnell wie möglich erhöhen", so Brännsten weiter.

Mit diesen Maßnahmen will H&M seinem Ziel näher kommen, den Wandel zu einer zirkulären und erneuerbaren Modebranche zu vollziehen und gleichzeitig ein faires und gleichberechtigtes Unternehmen zu sein.

Mehr Produkttransparenz ab Ende April

Der Bericht zeigt auch, dass sowohl H&M als auch H&M Home Ende April ihre Produkte auf hm.com um weitere Informationen erweitern wollen, um Kunden darüber zu informieren, in welcher Fabrik ihre Produkte produziert wurden. Bislang gab es diese Transparenz nur bei der H&M Marke Arket. Außerdem sollen weitere Informationen über die Materialzusammensetzung, Lösungen zur Wiederverwendung und zum Recycling abgenutzter Produkte zur Verfügung gestellt werden.

Um die Lebensdauer der Produkte zu verlängern, hat H&M 2018 zudem den neuen Take-Care Service in H&M Filialen eingeführt. Das Take-Care-Konzept begann mit einem ersten Pilotprojekt und wurde inzwischen in weiteren vier Märkten eingeführt. Es bietet Kunden Beratung, Reparaturdienstleistungen und Produkte zur Pflege ihrer Kleidung.

Branchenkooperation zur Förderung existenzsichernder Löhne

Fünf Jahre nach dem Start der Fair Living Wage Strategie zieht das Unternehmen Bilanz: Laut Bericht verzeichnet die H&M Group Fortschritte beim Lohnniveau und hat spezifische Lohndaten veröffentlicht. Für weiteren Fortschritt hält H&M jedoch eine Branchenlösungen für erforderlich.

Daher haben sich 22 Marken und IndustriALL, eine globale Gewerkschaft der Textilarbeiter, im Rahmen der Kooperationsplattform ACT zusammengeschlossen, um einen Systemwandel zu schaffen. Ziel ist die Förderung von Tarifverträgen, die durch verantwortungsvolle Einkaufspraktiken der Marken unterstützt werden. Das heißt, die Marken von ACT haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, die sie verpflichtet, dass ihre Einkaufspraktiken die Zahlung eines existenzsichernden Lohnes erleichtern.

„Die Tatsache, dass sich 22 globale Marken zusammengeschlossen haben, um das Thema Löhne in der Textilindustrie anzugehen, macht ACT zu einer wirklich bahnbrechenden Koalition", sagt Jenny Fagerlin, Global Social Sustainability Manager H&M Group. „Es ist ein echter Wendepunkt für die Branche, der den Weg für Tarifverträge ebnet und es ermöglicht, auf Branchenebene Lösungen zu finden, die sich bewährt haben. Indem sichergestellt wird, dass die Einkaufspraktiken der Marken in die Gleichung einbezogen werden, ist ein entscheidender Schritt zur Schaffung einer soliden Grundlage für faire Löhne getan worden.“

Ziel: Weniger Ressourcenverbrauch

Die H&M Group hat mit Unterstützung des WWF eine neue Wasser-Roadmap entwickelt, die unter anderem die Ziele enthält, den Wasserverbrauch in der Produktion um 25 Prozent zu senken und 15 Prozent des Abwassers bis 2022 wieder in die Produktionsprozesse zurückzuführen. Auch die CO2-Emissionen des Unternehmens sollen um weitere 11 Prozent reduziert werden. Bis 2040 will die H&M Group klimaneutral sein, was bedeutet die absoluten Treibhausgasemissionen im eigenen Betrieb bis 2030 um weitere 40 Prozent zu reduzieren. Zudem will sie, dass alle verwendeten Verpackungen bis 2030 zu 100 Prozent aus recycelten oder nachhaltig bezogenen Materialien bestehen sollen, ein Ziel, das Teil einer neu entwickelten Verpackungsstrategie ist.

Foto: H&M / H&M Group Sustainability Report 2018

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