H&M macht wegen Rabatt-Aktionen weniger Gewinn
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Der schwedische Textilkonzern Hennes & Mauritz (H&M) hat im vierten Geschäftsquartal einen überraschenden Gewinnrückgang verzeichnet. Das operative Ergebnis fiel im Vorjahresvergleich um rund zehn Prozent auf 4,3 Milliarden schwedische Kronen (414 Mio. Euro), wie der Zara-Rivale am Donnerstag in Stockholm mitteilte. Preisnachlässe auf Lagerware schmälerten den Gewinn - wenn auch weniger stark als zuvor. Auch der Überschuss ging im gesamten Geschäftsjahr bis Ende November deutlich zurück. Die Dividende bleibt trotzdem unverändert.
"Das ist ein herausforderndes Jahr für die gesamte Branche und auch für die H&M-Gruppe gewesen", resümierte Unternehmenschef Karl-Johan Persson. Nach einer schwierigen ersten Jahreshälfte gebe es aber Anzeichen, dass der Umbau des Unternehmens Wirkung zeige. Bessere Kollektionen hätten dazu beigetragen, dass zum Jahresende weniger Rabattaktionen nötig gewesen seien als zuvor.
H&M hatte seine Logistiksysteme umgestellt. "Unvermeidbar führte das zu höheren Kosten, aber es wird zu einer Reihe von Verbesserungen für die Kunden führen", sagte Persson. Im vierten Quartal wurden drei neue Logistikzentren mit einer Fläche von insgesamt 230 000 Quadratmetern eröffnet, darunter zwei in Polen und eines im nordrhein-westfälischen Kamen. Die Schweden wollen dem Kunden so schnellere Lieferzeiten und ein breiteres Sortiment vor allem im Online-Handel bieten.
Kampf gegen hohe Lagerbestände
Laut Persson hat das Unternehmen seine deutsche Online-Plattform im Januar ersetzt, womit nun alle Online-Märkte auf einer neuen Plattform verfügbar seien. 2019 sollen Mexiko und Ägypten dazukommen.
Auch im Kampf gegen hohe Lagerbestände erhoffte sich Persson Fortschritte. Mit 56,4 Milliarden Kronen (aktuell 5,5 Mrd. Euro) lagen die Erlöse im vierten Quartal rund zwölf Prozent über dem Niveau ein Jahr zuvor. Im Gesamtjahr legten sie um fünf Prozent auf 210,4 Milliarden zu. Der größte Markt bleibt für die Schweden weiter Deutschland, gefolgt von den USA und Großbritannien.
Unter dem Strich blieben in den Monaten September bis November 3,5 Milliarden Kronen Gewinn übrig, im Gesamtjahr brach der Überschuss um mehr als ein Fünftel auf 12,65 Milliarden Kronen (aktuell 1,23 Mrd. Euro) ein. Die Dividende soll dennoch unverändert bei 9,75 Kronen (rund 0,94 Euro) pro Aktie bleiben.
Der H&M-Konzern hat relativ spät auf die Konkurrenz von Online-Händlern oder billigeren Anbietern wie Primark reagiert. Derzeit richtet er sich neu aus. 2019 will H&M unter dem Strich 175 neue Läden eröffnen. Und die Schweden schöpfen auch im Internet Hoffnung: Die Online-Verkäufe entwickelten sich während des vergangenen Jahres positiv und stiegen im Jahresvergleich um 22 Prozent auf schätzungsweise 30 Milliarden Kronen (2,9 Milliarden Euro) an. Das entspricht einem Anteil an den Gesamtverkäufen des Konzerns in Höhe von 14,5 Prozent (2017: 12,5 Prozent). (dpa)
Foto: H&M newsroom