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Handelskammer blickt trotz Brexits vorsichtig optimistisch nach vorne

Von DPA

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Regent Street in London. Credits: Pexels

Trotz andauernder Schwierigkeiten nach dem Brexit zeigt sich die deutsch-britische Wirtschaft für die Zukunft vorsichtig optimistisch. „Der Brexit hätte eine Katastrophe werden können“, sagte der Präsident der britischen Handelskammer in Deutschland (British Chamber of Commerce in Germany, BCCG), Michael Schmidt. „Wir sind froh, dass die langjährigen, vertrauensvollen Beziehungen unserer Länder sowie der britische Pragmatismus längst wieder gute gegenseitige Geschäfte ermöglichen.“ Zugleich betonte die Kammer, sie habe den Brexit nie befürwortet.

Schmidt lobte vor allem die Rolle des britischen Premierministers Rishi Sunak. „Entscheidend war, dass Großbritanniens Premier Rishi Sunak mit der EU weitestgehend pragmatisch Lösungen gefunden hat.“ Der BCCG-Präsident verwies auf die Einigung zu Brexit-Sonderregeln für Nordirland zwischen Großbritannien und der EU. Das sogenannte Windsor Framework, das Sunak und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor gut einem halben Jahr ausgehandelt hatten, schaffe politische Stabilität. Dies werde mittelfristig auch stärkeres Vertrauen in den britischen Markt schaffen, "weil Firmen die Potenziale und Restriktionen wirtschaftlichen Handelns im Vereinigten Königreich nun wieder langfristig abschätzen können", sagte Schmidt.

Großbritannien war Ende Januar 2020 aus der EU ausgetreten und ist seit rund 1000 Tagen – seit dem 1. Januar 2021 – auch nicht mehr Mitglied des EU-Binnenmarkts und der Zollunion. Trotz eines kurzfristig ausgehandelten Handelsabkommens kam es seitdem zu Schwierigkeiten im bilateralen Warenaustausch. In einigen Branchen gelten nun Zölle, Unternehmen auf beiden Seiten des Ärmelkanals klagen vor allem über deutlich mehr Bürokratie. Zuletzt hatte sich das Verhältnis aber entspannt.

BCCG-Präsident Schmidt nannte als Marktchancen für deutsche Unternehmen in Großbritannien unter anderem den wachsenden Offshore-Windenergiesektor, die private Gesundheitsbranche sowie den Infrastrukturbau. „Interessant ist auch die international führende Universitätslandschaft Großbritanniens und ihre Stärke in Forschung und Entwicklung von Zukunftstechnologien“, sagte Schmidt. Viele Unternehmen öffneten Standorte in Großbritannien, um die gut ausgebildeten Fachkräfte für sich zu gewinnen. (dpa)

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