Hat Peter Hahn bereits einen Investor gefunden?
Wird geladen...
Nur wenige Tage nachdem die Peter Hahn GmbH beim zuständigen Amtsgericht Stuttgart einen Schutzschirmantrag gestellt hat, soll sich der Bekleidungsanbieter nun in Gesprächen mit einem potentiellen Investor befinden.
Bereits vor dem eingeleiteten Schutzschirmverfahren habe es Verkaufsbemühungen gegeben, doch diese seien bis dato erfolglos gewesen. Das Risiko für eine Übernahme sei für Interessent:innen zu hoch gewesen, doch nach Verkündung des Sanierungsverfahren, haben sich Interessent:innen gemeldet, so der Sanierungsbevollmächtigte Andreas Kleinschmidt von der Kanzlei White & Case LLP gegenüber dem Fachmagazin Textilwirtschaft. Kleinschmidt und die Peter Hahn GmbH haben bislang nicht auf eine Anfrage von FashionUnited reagiert.
Peter Hahn hofft auf Zukunft mit Brancheninsider
Ein solcher Investor, mit dem man bei Peter Hahn hoffe, bald eine Einigung erzielen zu können, sei bereits in der Branche tätig und habe konkrete Pläne für den Einzelhändler. Anpassungen des Geschäftsmodells seien in diesem Fall unerlässlich, doch derzeit laufe der Geschäftsbetrieb ohne Einschränkungen weiter. Auch Personal werde derzeit nicht abgebaut.
Während der Insolvenzverwalter sagte, dass das Schutzschirmverfahren nicht aufgrund von Zahlungsunfähigkeit eingeleitet worden sei, räumte er der Textilwirtschaft gegenüber dennoch ein, dass Finanzierungsbedarf bestehe. Equistone Partners Europe, der derzeitige Eigentümer, habe signalisiert, keine weiteren Investitionen tätigen wollen.
Dabei betonte Kleinschmidt allerdings, dass es sich bei Peter Hahn, anders als bei dem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung des ebenfalls zur TriStyle Group gehörenden Damenmode-Anbieters Madeleine Mode GmbH, weder um Probleme mit dem Sortiment, noch mit dem Kern der Marke handle. Dennoch, so Kleinschmidt, habe das Verfahren bei Madeleine, sowie die Konsumzurückhaltung, Preissteigerungen und langwierige Logistik- und Versandprobleme, Auswirkungen auf Peter Hahn gehabt.
Schon bei der Ankündigung des Schutzschirmantrag hieß es, dass der Einzelhändler in den vergangenen Monaten “intensive Gespräche” und Verhandlungen mit Finanzierenden und Investor:innen über die langfristige Neuaufstellung und Refinanzierung des Unternehmens geführt habe. Die finale Umsetzung der Restrukturierung setze allerdings Maßnahmen voraus, die am “schnellsten und effizientesten” durch ein Schutzschirmverfahren realisiert werden können, so die Mitteilung vergangene Woche.
Die Restrukturierung und Einigung mit den Investor:innen soll im ersten Quartal 2024 abgeschlossen werden.