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Hennes & Mauritz: Jahresgewinn sinkt zweistellig

Von Jan Schroder

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Seinen Umsatz hat der schwedische Bekleidungskonzern Hennes & Mauritz AB (H&M) auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/16 gesteigert. Der Gewinn fiel allerdings deutlich schmaler aus als im Jahr zuvor. Neben gestiegenen Produktionskosten machte das Unternehmen dafür umfangreichere Rabattaktionen verantwortlich. Außerdem definierte der Konzern seine Wachstumsziele neu.

Im Ende November 2016 abgeschlossenen Geschäftsjahr erwirtschaftete Hennes & Mauritz einen Bruttoumsatz inklusive Mehrwertsteuer in Höhe von 222,9 Milliarden Schwedischen Kronen (23,6 Milliarden Euro). Das bedeutete eine Steigerung um 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In den jeweiligen Lokalwährungen wuchsen die Erlöse um acht Prozent. Der Nettoumsatz belief sich auf 192,3 Milliarden Schwedische Kronen.

Großen Anteil am Umsatzplus hatten zahlreiche neu eröffnete Shops: Im Laufe des Geschäftsjahres erweiterte der Konzern sein Filialnetz um 427 Standorte, Ende November verfügte er damit über 4.351 Läden in 64 Ländern. Auch im Internet expandierten die Schweden: So wurden elf neue Online-Märkte erschlossen, wodurch die Zahl der Länder mit eigenen Online-Stores auf 35 wuchs.

In Deutschland, dem umsatzstärksten Einzelmarkt des Konzerns, stiegen die Bruttoerlöse um ein Prozent auf 37,2 Milliarden Schwedische Kronen. In Euro erreichten sie das Vorjahresniveau. Ende November betrieb Hennes & Mauritz hierzulande 459 Filialen, im Laufe des Geschäftsjahres waren 19 neue Shops eröffnet und neun geschlossen worden.

Höhere Kosten und Rabatte ließen den Nettogewinn um knapp elf Prozent sinken

Beim Ergebnis machten sich verschiedenen Faktoren negativ bemerkbar. So erhöhten sich die Produktionskosten aufgrund des Kursanstiegs des US-Dollar. Außerdem machten widrige Witterungsbedingungen den Schweden zu schaffen. Vor allem der ungewöhnlich warme September führte dazu, dass weniger Herbstwaren verkauft wurden als geplant. So musste das Unternehmen seine Rabattaktionen ausweiten, um liegengebliebene Lagebestände abzubauen, was auf die Margen drückte. Aufgrund der Expansion stiegen zudem die Vertriebs- und Verwaltungskosten. Der operative Gewinn schrumpfte daher um 11,6 Prozent auf 23,8 Milliarden Schwedische Kronen, der Jahresüberschuss um 10,8 Prozent auf 18,6 Milliarden Schwedische Kronen.

CEO Karl-Johan Persson zog angesichts der vorgelegten Zahlen eine durchwachsene Bilanz: „2016 war ein ereignisreiches Jahr mit vielen positiven Dingen, aber auch einigen Herausforderungen für uns und die gesamte Branche“, erklärte er in einer Mitteilung. Der Konzernumsatz habe zwar ein neues Rekordniveau erreicht, sei aber doch „niedriger als geplant“ ausgefallen. In wichtigen Märkten wie Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Italien, China und den USA hätten „externe Faktoren“ den Einzelhandel belastet. Persson verwies allerdings auch auf den Aufwärtstrend im vierten Quartal, in dem der Konzern seinen Gewinn im Gegensatz zum Gesamtjahr steigern konnte.

Hennes & Mauritz will seinen Umsatz künftig währungsbereinigt um zehn bis 15 Prozent pro Jahr steigern

Positiv wertete Persson die Entwicklung im Online-Geschäft. Dort hätten sich alle Konzernmarken „sehr gut“ entwickelt. „Ausgehend von einem hohen Niveau konnten wir weitere Marktanteile hinzugewinnen. Das zeigt eindeutig, dass unsere Investitionen in das Online-Geschäft erfolgreich waren“, sagte er. Angesichts der insgesamt wachsenden Bedeutung des Internet-Handels formulierte der Konzern seine Wachstumsziele neu. Bisher war hier die Zahl der stationären Neueröffnungen die Richtgröße gewesen, jetzt steht die allgemeine Umsatzentwicklung, die auch die Online-Erlöse einschließt, im Vordergrund. So peilt der Konzern nun jährlich ein „währungsbereinigtes Umsatzwachstum um zehn bis 15 Prozent bei anhaltend hoher Profitabilität“ an.

Trotz der Bedeutung des Online-Geschäfts will Hennes & Mauritz natürlich auch stationär weiter wachsen: Im laufenden Jahr soll das Filialnetz um etwa 430 Standorte erweitert werden. Darunter werden auch die ersten Stores in Kasachstan, Kolumbien, Island, Vietnam und Georgien sein. Größere Präsenz soll in den kommenden Monaten das Format H&M Home bekommen. So ist auch die Eröffnung eigenständiger Stores des Interior-Design-Konzepts geplant.

Hennes & Mauritz: Geschäftsjahr 2015/16
Bruttoumsatz 222,9 Milliarden SEK
Nettogewinn 18,6 Milliarden SEK

Fotos: Hennes & Mauritz
H&M
Hennes Mauritz