Higgins: Sven Voths Retail-Konzept ist insolvent

Im Sommer meldete sich Sven Voth, Gründer und langjähriger CEO des Streetwear-Händlers Snipes, mit einem neuen Handelskonzept zurück. Nun ist Higgins, sein vom Discounter-Prinzip inspirierte Retail-Modell, insolvent.

Die Panthax GmbH, das Unternehmen hinter der Kette, hat am Handelsgericht Wien ein Konkursverfahren beantragt, wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) kurz vor Weihnachten mitteilte.

Gestartet war Higgins mit insgesamt zehn Filialen in Österreich, die am 28. August 2025 zeitgleich eröffnet wurden. Die Standorte befanden sich unter anderem in Wien, Bruck an der Leitha und Eugendorf – allerdings nicht in Innenstadtlagen, sondern überwiegend an peripheren Standorten mit kostenlosen Parkmöglichkeiten. Medienberichten zufolge war ab 2027 eine Expansion nach Deutschland geplant, mit bis zu 60 neuen Filialen pro Jahr.

Aus für Higgins – alle zehn Standorte schließen

Eine Sanierung oder Fortführung des Unternehmens ist offenbar nicht vorgesehen. „Laut eigenen Angaben strebt die Schuldnerin keine Fortführung des Unternehmens an“, erklärte Alexander Greifeneder vom Kreditschutzverband KSV1870.

Als Gründe für die Insolvenz nennt der AKV mehrere Faktoren. So seien die Umsätze in den ersten Monaten deutlich hinter den Prognosen zurückgeblieben – auch in umsatzstarken Phasen wie dem Schulbeginn und dem Weihnachtsgeschäft. Gleichzeitig hätten unerwartet hohe Bau- und Ausbaukosten die Liquidität erheblich belastet, da die Investitionen die ursprünglichen Planungen deutlich überschritten hätten.

Zusätzlich wirkten sich hohe Fixkosten negativ aus, während die Einnahmen nicht ausreichten, um diese zu decken. In Kombination mit der fehlenden Liquidität und unrealistischen Umsatzannahmen habe dies letztlich zur Insolvenz geführt, so der Verband.

Von der Insolvenz sind 56 Mitarbeiter:innen betroffen, deren Gehälter bis einschließlich November ausbezahlt wurden. Die Verbindlichkeiten der Panthax GmbH belaufen sich laut Angaben der Schuldnerin auf rund 1,5 Millionen Euro. Insgesamt sind 220 Gläubiger:innen von dem Insolvenzverfahren betroffen.