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Hugo Boss stellt sich auf Gegenwind ein - Ausblick enttäuscht Börse

Von DPA

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Der Edelschneider Hugo Boss stellte sich auf weiteren konjunkturellen Gegenwind ein. Die gegen Jahresende vor allem in Europa spürbare Markteintrübung habe auch den Start in das neue Geschäftsjahr belastet, sagte Konzernchef Claus-Dietrich Lahrs am Donnerstag. Der Konzernchef zeigte sich dennoch zuversichtlich, auch 2015 ein "solides" Wachstum zu erreichen. Dazu soll insbesondere der Ausbau des lukrativen eigenen Einzelhandels beitragen. Aber auch die Damenmode, für die der Konzern eigens den Designer Jason Wu angeheuert hatte, wird eine immer größere Rolle spielen.

2015 will der MDax-Konzern den währungsbereinigten Umsatz im mittleren einstelligen Prozentbereich steigern. Das operative Ergebnis (Ebitda von Sondereffekten) soll um 5 bis 7 Prozent zulegen. Auch unter dem Strich soll sich der Gewinn verbessern. Analysten bezeichneten den Ausblick in einer ersten Reaktion als enttäuschend. Die avisierten Ziele lägen deutlich unter den Markterwartungen. Die Aktie verlor am Morgen fast vier Prozent.

Permira reduziert Beteiligung auf 14 Prozent

2014 hatte vor allem gegen Ende des Jahres das Wachstum nachgelassen. Das ungünstige Wetter, die Russland-Krise und eine nachlassende Kauflaune erschwerten das Geschäft. Hugo Boss musste daher seine eigenen Ziele im Herbst nach unten korrigieren und schaffte diese dann am Ende auch nur mit Ach und Krach.

Der Umsatz stieg 2014 um 6 Prozent auf 2,57 Milliarden Euro und das operative Ergebnis um 5 Prozent auf 591 Millionen Euro. Der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn legte wegen der Aufwendungen für die Schließung eines Produktionsstandortes in Cleveland sowie die Vertragsauflösung mit einem Handelspartner im Nahen Osten lediglich um 1 Prozent auf 333 Millionen Euro zu. Den Aktionären will Hugo Boss dennoch eine um 8 Prozent höhere Dividende in Höhe von 3,62 Euro je Aktie zahlen.

Im laufenden Jahr will Hugo Boss rund 50 neue Läden eröffnen. Für den Konzern ist dieses Geschäftsmodell sehr lukrativ, denn durch die eigenen Filialen kann er seine luxuaffine Kundschaft nicht nur direkter ansprechen. Die Kunden sind in der Regel auch eher bereit mehr Geld auszugeben, weil der direkte Vergleich zu Konkurrenzmarken wegfällt. Bis 2020 soll der eigene Einzelhandel mehr als 75 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen, 2014 waren es bereits 57 Prozent. Neben eigenen Läden will Hugo Boss auch mehr und mehr den bislang von Partnern betriebenen Handel in die eigene Hand nehmen.

Hugo Boss wurde bis vor kurzem vom Finanzinvestor Permira kontrolliert. Dieser hatte aber vergangenen Monat seine Beteiligung auf weniger als 14 Prozent reduziert. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass sich die Beteiligungsgesellschaft, die 2007 bei Hugo Boss eingestiegen war, über kurz oder lang komplett von den Schwaben verabschiedet. Durch den gestiegenen Streubesitz sehen einige Experten Hugo Boss mittelfristig als Kandidat für den deutschen Leitindex Dax. (dpa)

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