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In unsicheren Zeiten braucht die Modebranche Mut: Strategien für die Bewältigung von Herausforderungen

Die Anzahl der Führungswechsel im letzten Jahr war beachtlich. Es ist schwierig, ein Modehaus zu finden, das in den vergangenen zwölf Monaten nicht seinen CEO oder seine Kreativdirektorin beziehungsweise seinen Kreativdirektor ausgetauscht hat. Unsichere Zeiten, der Druck, die Verkäufe zu steigern, immer anspruchsvollere Kund:innen und neue europäische Vorschriften, die drastische Veränderungen erfordern: Das sind die Herausforderungen, denen sich Führungskräfte in der Modebranche stellen müssen.

Doch wie? Sicherlich mit Mut – leichter gesagt als getan. Schon in Alessandro Manzonis Roman Die Verlobten gesteht die ängstliche Figur Don Abbondio Kardinal Federico Borromeo: ‚Mut kann man sich nicht geben, wenn man ihn nicht hat.‘

Man muss also damit geboren sein. Führungskräfte müssen sicherstellen, dass sie mit Mut ausgestattet sind, um risikoreiche Maßnahmen zu ergreifen und ihre Ziele zu erreichen. In einer Zeit, in der 76 Prozent der S&P-500-Unternehmen in ihren Gewinnprognosen von „Unsicherheit“ sprechen, gibt es jedoch Strategien, die Führungskräfte erlernen und anwenden können, um mutiger zu werden.

Positive Narrative schaffen

Eine positive Narrative zu entwickeln, hat laut Ranjay Gulati im Harvard Business Review enormen Einfluss auf das Identitätsgefühl. Sie prägt das Verständnis der Welt im Allgemeinen und die Fähigkeit, mutig zu handeln. Eine Taktik besteht darin, Herausforderungen und Bedrohungen zu identifizieren und zu entschärfen. Es geht nicht darum, das Risiko vollständig zu eliminieren. Vielmehr soll die Wahrnehmung des Unbekannten verändert werden, damit es weniger entmutigend wirkt und man sich sicherer fühlt. Ranjay Gulati ist Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Harvard Business School.

Larry Fink, Mitbegründer der Vermögensverwaltungsgesellschaft BlackRock, hat seine gesamte Karriere und sein Geschäft auf diesem Ansatz aufgebaut, erklärt Gulati. Er beauftragte seinen ersten Mitarbeiter, Charlie Hallac, mit der Entwicklung einer umfassenden Risikobewertungsplattform. Diese, später „Aladdin“ genannt, ist seitdem die Referenz unter Finanzfachleuten. Doch auch ohne solch ausgefeilte Instrumente suchen Führungskräfte wie Fink obsessiv nach Signalen, um eine positive Geschichte zu konstruieren, die zum Handeln inspiriert.

Eine weitere Taktik besteht darin, die Arbeit neu zu rahmen – auch riskante Entscheidungen oder Handlungen, die man in Erwägung ziehen könnte. Wissenschaftler:innen haben herausgefunden, dass Menschen, die von ihren moralischen Grundsätzen zu mutigem Handeln inspiriert werden, ein größeres Gefühl der Sicherheit empfinden.

Viele Führungskräfte schöpfen zudem aus ihrem Glauben an eine höhere Macht Kraft, um in schwierigen Situationen Mut zu finden. Manche mögen diese Denkweise als magisch oder irrational abtun. Forscher:innen betrachten sie jedoch eher als adaptiv – als eine wichtige Methode zur Bewältigung von Schwierigkeiten.

Die zweite Strategie besteht darin, Selbstvertrauen zu entwickeln. Um in einer Position sicher auftreten zu können, muss man die besten Vorgehensweisen studieren und so lange anwenden, bis sie zur zweiten Natur werden. So ist man auch unter Druck und inmitten von Veränderungen handlungsfähig. Im Vertrieb bedeutet das, zu wissen, wie man Produkte präsentiert, Kundenbeziehungen pflegt und Geschäfte abschließt. Im Technologiesektor heißt es, fundierte Kenntnisse in Engineering und Produktdesign zu besitzen. Im Personalwesen wiederum gilt es, Psychologie zu studieren und Handbücher zu entwickeln, um unterschiedlichste Notfälle im Umgang mit Mitarbeiter:innen sensibel zu meistern.

Kleine Schritte machen

Für Gulati ist es außerdem entscheidend, kleine Schritte zu machen. „Die Führungskräfte und Organisationen, die ich untersucht habe, haben in unklaren Situationen kleine Schritte gewagt, bevor sie große Sprünge unternommen haben. Sie wandten eine Strategie an, die Karl Weick als ‚Sensemaking‘ (Sinnstiftung) bezeichnet. Kleine Schritte wie diese helfen, nach und nach mehr Klarheit über die eigene Situation zu gewinnen. Man gibt die Notwendigkeit eines perfekten Plans auf und öffnet sich den Möglichkeiten. Man vertraut darauf, dass sich der Weg im Laufe des Prozesses abzeichnet“, sagt Gulati und beschreibt damit die dritte Strategie.

Mut ist Teamsport

Eine weitere wichtige Komponente: Verbindung schaffen. Für die Expert:innen ist Mut ein Teamsport. Hinter jeder mutigen Führungskraft steht in der Regel eine Gruppe weniger sichtbarer, aber äußerst wichtiger Unterstützer:innen sowie konstruktive Kritiker:innen – Mitarbeiter:innen ebenso wie Kund:innen. Sich an Verbündete zu wenden, um emotionale Unterstützung zu erhalten, ist daher eine empfehlenswerte Maßnahme.

Schließlich ist es entscheidend, Ruhe zu bewahren. Psycholog:innen haben die „Emotionsregulation“ – die Fähigkeit, die eigenen Gefühle und Erfahrungen zu steuern – eingehend untersucht, insbesondere in Momenten, in denen die Reaktion „Erstarren, Flüchten oder Kämpfen“ ausgelöst wird. „Bestimmte Maßnahmen können helfen, Angst zu dämpfen oder abzumildern, sie schneller vergehen zu lassen oder die Art und Weise zu verändern, wie man sie erlebt und ausdrückt“, schreibt Gulati im Harvard Business Review.

Mutige Führungskräfte verlassen sich auf kleine physische oder mentale Rituale

Sich um sich selbst zu kümmern, ist von entscheidender Bedeutung, mahnt die Expert:innen. „Um in schwierigen Zeiten die richtigen Entscheidungen zu treffen, müssen Führungskräfte ausreichend schlafen, essen und trinken. Man kann nicht klar denken, wenn man erschöpft ist. Wie Nair kürzlich sagte, deren erste drei Jahre bei Chanel von mutigen Einsätzen für Nachhaltigkeit und Philanthropie geprägt waren: Investiere in dein körperliches und geistiges Wohlbefinden. Du musst die Sauerstoffmaske zuerst selbst aufsetzen, um die Energie zu haben, all deine Rollen zu erfüllen.“

Ein bewährter Weg, um Angst in unsicheren Situationen zu reduzieren, ist es, Trost im Vertrauten und Vorhersehbaren zu suchen. Mutige Führungskräfte verlassen sich daher auf kleine physische oder mentale Rituale, die für sie persönlich von Bedeutung sind, um ihr Gleichgewicht wiederzufinden. Manche Unternehmer:innen tragen beispielsweise einen Glücksbringer-Pullover oder rezitieren vor jeder Präsentation für Investor:innen oder Kund:innen ein bestimmtes Mantra.

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